Niessl: Helfen im Vordergrund

Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) hat sich am Samstag an Ort und Stelle ein Bild von der Versorgung der Flüchtlinge im Grenzgebiet gemacht. „Jetzt gibt es eine extreme Notsituation, Helfen und Solidarität stehen im Vordergrund“, so Niessl.

„Es ist alles so gut organisiert, dass es problemlos läuft. Ich bin überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Burgenländer. Alles, was derzeit an Essen ausgegeben wird, stammt aus Spenden. Das Burgenland hat derzeit noch mindestens 100 nicht belegte Unterkünfte für Flüchtlinge zur Verfügung“, sagte Niessl. Durchschnittlich würden nach Angaben der Polizei aktuell aber nicht mehr als zwei von 100 Neuankömmlingen in Österreich um Asyl ansuchen wollen, der Rest möchte nach Deutschland.

Landeshauptmann Hans Niessl

Wolfgang Hauptmann/APA

Landeshauptmann Niessl machte sich in Nickelsdorf ein Bild der Lage

Sein Dank gelte den Burgenländern, die eine überwältigende Spendenfreudigkeit an den Tag legen würden, den zahlreichen Helfern sowie den Einsatzkräften der Polizei und des Roten Kreuzes, die für eine sichere Abreise sorgten. Niessl urgierte zudem ein Durchgriffsrecht auf europäischer Ebene. Alle Länder werden eine entsprechende Zahl von Flüchtlingen aufnehmen müssen, sagte der Landeshauptmann.

Flüchtlinge sind dankbar

Ein Flüchtling bedankte sich beim Landeshauptmann für die Aufnahme im Burgenland. Der Syrer, der berichtete, vor etwa einem Monat über die Türkei mithilfe von Schleppern nach Ungarn geflüchtet zu sein, schüttelte Niessl auch im Namen seiner Gruppe, der mehrere Erwachsene und etliche Kinder angehören, die Hände und lobte den humanen Umgang mit den Ankommenden.

Darabos: Wut auf ungarische Politik

„Wut auf die ungarische Politik“ artikulierte Burgenlands Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ), der ebenfalls am Samstag in Nickelsdorf war und sich in der Erstaufnahmehalle am Nova Rock-Gelände einen Überblick über die Lage verschaffte. Seine Gefühle seien ambivalent. „Einerseits bin ich sehr stolz auf die Hilfsbereitschaft und auf die Menschen, die hier helfen.“ Andererseits kritisierte er das Verhalten der ungarischen Politik.

„Das widerspricht jedem humanitären und europäischen Gedanken“, sagte Darabos über das Vorgehen der ungarischen Behörden. „So wie die letzten Tage abgelaufen sind, ist das völlig inakzeptabel. Man müsse die europäische Solidarität nicht nur im Sonntagsfrieden einfordern, sondern auch umsetzen. Hier wird noch Überzeugungsarbeit nötig sein.“

Dunst: Anerkennung und Mitgefühl

SPÖ-Landesfrauenvorsitzende, Landesrätin Verens Dunst (SPÖ) anerkannte die Anstrengungen der Behörden, der NGOs und der unzähligen freiwilligen Helfer. Zahlreiche Frauen hätten als Mitarbeiterinnen einer Behörde, einer NGO oder einfach als Freiwillige an der Bewältigung dieser großen Aufgabe mitgearbeitet. Ihr großes Mitgefühl gelte natürlich den Flüchtlingen, so Dunst.

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