50 Kilometer Stau wegen Kontrollen

Die nach dem Flüchtlingsdrama auf der A4 eingeführten Kontrollen an den Grenzen sorgten für Staus auf ungarischer Seite. Bei Nickelsdorf (Bez. Neusiedl am See) war die Kolonne 50 Kilometer lang. Die Situation hat sich nun beruhigt.

Die von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) als Folge des Flüchtlingsdramas auf der A4 im Burgenland angekündigten und seit Sonntagabend durchgeführten Kontrollen im Grenzbereich sorgten auf ungarischer Seite am Montag für Stau - mehr dazu in Erste Kontrollen im Grenzraum.

Kolonne bis nach Györ

Laut der ungarischen Nachrichtenagentur MTI gab es beim Grenzübergang Nickelsdorf-Hegyeshalom (Bezirk Neusiedl am See) 50 Kilometer Stau. Am späten Vormittag reichte die Autokolonne bis nach Györ. Bei Klingenbach-Sopron (Bezirk Eisenstadt Umgebung) standen die Fahrzeuge sechs Kilometer weit, bei Deutschkreutz-Kophaza (Bezirk Oberpullendorf) vier Kilometer.

Nickelsdorf bittet um Sachspenden

Nickelsdorf selbst rüstet sich derzeit für den erwarteten Flüchtlingsstrom. Bürgermeister Gerhard Zapfl (SPÖ) bat um Sachspenden. Der Bürgermeister sieht die Kontrollen hinter den Grenzen kritisch. „In Wahrheit wird nur der Zeitpunkt des Ankommens der Flüchtlinge verändert. Jetzt werden die Schlepper die Flüchtlinge irgendwo in Ungarn rauslassen, und sie werden von dort zu Fuß den Weg nach Österreich suchen“, sagt Zapfl.

In einem Schreiben wendet sich der Ortschef an die Bürger seiner Gemeinde und bittet um Sachspenden wie Seifen, Duschgel, Zahnbürsten und -pasta sowie saubere intakte Herrenbekleidung. Die Gemeinde stelle als Sammelstelle die Räumlichkeiten des zweiten Bauhofs zur Verfügung, wo Spenden von Montag bis Freitag von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr abgegeben werden können.