Nickelsdorf bereitet sich auf Flüchtlinge vor

An der Grenze bei Nickelsdorf bereiten sich die Einsatzkräfte und das Rote Kreuz auf die Ankunft von mehreren Tausend Flüchtlingen vor. Die Flüchtlinge reisten vor mehreren Tagen von Serbien nach Ungarn ein und man rechnet, dass der Großteil von ihnen weiter nach Österreich reisen wird.

Die Zahl der Schutzsuchenden, die sich auf den Weg nach Westeuropa machen, war mit der Ankündigung Ungarns, dass der umstrittene Grenzzaun zu Serbien knapp vor der Fertigstellung sei, sprunghaft gestiegen. Am Samstagabend berichtete die staatliche Nachrichtenagentur MTI dann, dass der Zaun entlang der 175 Kilometer langen Grenze fertig sei - mehr dazu in Ungarn stellt Sperranlage an Grenze zu Serbien fertig.

Rotes Kreuz betreut Erstversorgungsstelle

Direkt am Grenzübergang Nickelsdorf befindet sich ein großes Flugdach. Früher standen darunter Lastkraftwagen. Am Samstag lagerten rund 200 Menschen unter dem Dach, wo eine Erstversorgungsstelle, betreut vom Roten Kreuz, eingerichtet worden ist. Die Flüchtlinge bekommen Verpflegung und werden medizinisch betreut, bevor sie nach spätestens zwei Tagen in ein fixes Quartier gebracht werden.

Flüchtlinge in Nickelsdorf

ORF/Norbert Lehner

Flüchtlinge ruhen sich auf Feldbetten aus

Lage noch ruhig

Die von der Polizei erwartete Massenankunft von bis zu 7.000 Flüchtlingen sei bisher ausgeblieben, sagte der Pressesprecher der Landespolizeidirektion, Helmut Marban Samstagmittag. Der Tag entwickle sich „normal“, man habe die erhöhte Aufgriffsquote, die man auch schon in den vergangenen Tagen gehabt hätte. Auch am Sonntag war die Lage noch relativ ruhig.

Auch Soldaten im Hilfseinsatz

Auch das Bundesheer unterstützt die Polizei bereits an der Grenze. Die Soldaten übernehmen laut Marban diverse administrative Tätigkeiten wie den Aufbau von Feldbetten und das Aufstellen von Zelten. Konkret helfen derzeit im Burgenland insgesamt rund 50 Soldatinnen und Soldaten bei Verpflegung, Transport und Aufbau von Unterkünften für Flüchtlinge.

Am Samstag stellten Soldaten Betten für rund 200 Personen und Zelte für das Rote Kreuz in Nickelsdorf auf. In Parndorf und Nickelsdorf wurden durch einen Pionierzug mit 25 Soldaten zwei Hallen für die Unterbringung von Flüchtlingen eingerichtet. Das Bundesheer unterstützt außerdem das Rote Kreuz bei Verpflegung und Transporten. Für die Polizei in Neusiedl hat das Bundesheer drei Kleinraumbusse abgestellt. Zudem werden mehrere Großraumbusse bereitgehalten, um auf Abruf jederzeit 150 Personen transportieren zu können.

Flüchtlinge in Nickelsdorf

ORF/Norbert Lehner

Verstärkung aus andere Bundesländern

Zu Beginn der nächsten Woche sollen rund 60 Polizisten aus Kärnten und der Steiermark ihre burgenländischen Kollegen unterstützen. Dann würden diese voll ins System integriert werden, so Marban. Die Einsatzkräfte bereiten sich aber nicht nur im Raum Nickelsdorf auf eine Massenankunft von Flüchtlingen vor.

Zwölf Container in Schachendorf

In Schachendorf werde man in unmittelbarem Bereich der AGM Dienststelle Schachendorf auf einem Bundesgrund Container aufstellen. Gespräche darüber seien bereits am Freitag mit dem Bürgermeister geführt worden, so Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil am Freitag. „Wir beabsichtigen, dort zwölf Container aufzustellen.“

Man werde dort das Bewilligungsverfahren am Montag starten und versuchen, die Container nächste Woche mithilfe des Bundesheeres aufzustellen. Als letzte Maßnahme habe man jetzt ad hoc wegen der vermuteten Zuströme, die Lkw-Kontrollstelle Zollstelle Heiligenkreuz so adaptiert, dass man sie auch als Sammelstelle verwenden könne, so Doskozil.

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