Verstärkte Kontrollen im Hinterland

Nach dem Flüchtlingsdrama mit 71 Toten im Burgenland hat Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil am Vormittag verstärkte Kontrollen im Hinterland angekündigt. Grenzkontrollen schloss er aber aus.

Der Krisenstab im Burgenland habe dieses Vorgehen auch mit dem Innenministerium schon akkordiert, so Doskozil. Man werde heute noch Kräfte aus anderen Bundesländern anfordern, sodass man mit heute und morgen die Kräfte im Bezirk Neusiedl verstärken und eine höhere Kontrolldichte im Bezirk erreichen könne.

Bis zu 400 Flüchtlinge täglich

Die Zahl der Flüchtlinge, die in Österreich auf Schutz hoffen, ist beträchtlich: Derzeit kämen täglich bis zu 400 Personen ins Burgenland, so Doskozil. Schon am Donnerstag hatte der Landespolizeidirektor erklärt, dass für das Wochenende wieder viele Flüchtlinge im Burgenland erwartet würden - mehr dazu in Wochenende: Anstieg bei Flüchtlingen.

Rot-Kreuz-Mitarbeiter lagern Zelte ein

ÖRK/Tobias Mindler

Mitarbeiter des Rotes Kreuzes rechnen mit intensivem Wochenende

Auch Rotes Kreuz rüstet sich

Auch das Rote Kreuz bereitet sich auf ein intensives Betreuungswochenende vor. In den nächsten Tagen würden bis zu 7.000 Flüchtlinge an den österreichischen Grenzen erwartet, heißt es. Hotspot werde einmal mehr die Gegend um Nickelsdorf sein. Daher fährt das Rote Kreuz Burgenland seine Strukturen für Katastrophenhilfe hoch. „Wir haben unsere Schnelleinsatzgruppen im ganzen Burgenland alarmiert“, sagte Geschäftsführer Thomas Wallner. Damit könne man sehr rasch Personal aus dem ganzen Land in Nickelsdorf zusammenziehen.“

Kleidung in Kisten im Rot-Kreuz-Lager

ÖRK/Tobias Mindler

Sortierte Kleidung im Lager des Roten Kreuzes

Mehr Ressourcen in Nickelsdorf

Da die Erstbetreuungsstelle in Nickelsdorf nicht auf eine derart große Menge an Menschen ausgelegt sind, werden weitere Versorgungszentren in unmittelbarer Nähe geschaffen. „Geplant ist, Menschen in der Nova-Rock-Halle sowie in der veterinärmedizinischen Halle zu versorgen“, so Wallner. Neben der Nova-Rock-Halle wird das Rote Kreuz mit Unterstützung des Bundesheeres am Samstag ein Großzelt aufbauen, welches als Kommunikationszentrum für die Einsatzorganisationen dient.

Primär wird das Rote Kreuz die Flüchtlinge mit Essen und Getränken versorgen. Dafür wird eine Feldküche nach Nickelsdorf gebracht. Logistische Unterstützung bei der Essensverteilung kommt vom österreichischen Bundesheer. Die Flüchtlinge sollen maximal 48 Stunden in diesen Betreuungsstellen bleiben und dann – sobald Ressourcen frei werden – von der Polizei in ein Erstaufnahmezentrum gebracht werden.

Bundesländer intensivieren Kampf gegen Schlepper

Auch in anderen Bundesländern wird der Kampf gegen die Schlepperei intensiviert. So will die Polizei in Kärnten Personal umschichten, um intensiver kontrollieren zu können - mehr dazu in Kärnten verstärkt Suche nach Schleppern. In Oberösterreich hat die Flüchtlingstragödie die Bevölkerung für das Problem sensibilisiert - mehr dazu in Schlepper - Mehr Anrufe bei der Polizei.

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