Verstärkte Kontrollen im Hinterland
Der Krisenstab im Burgenland habe dieses Vorgehen auch mit dem Innenministerium schon akkordiert, so Doskozil. Man werde heute noch Kräfte aus anderen Bundesländern anfordern, sodass man mit heute und morgen die Kräfte im Bezirk Neusiedl verstärken und eine höhere Kontrolldichte im Bezirk erreichen könne.
Bis zu 400 Flüchtlinge täglich
Die Zahl der Flüchtlinge, die in Österreich auf Schutz hoffen, ist beträchtlich: Derzeit kämen täglich bis zu 400 Personen ins Burgenland, so Doskozil. Schon am Donnerstag hatte der Landespolizeidirektor erklärt, dass für das Wochenende wieder viele Flüchtlinge im Burgenland erwartet würden - mehr dazu in Wochenende: Anstieg bei Flüchtlingen.
ÖRK/Tobias Mindler
Auch Rotes Kreuz rüstet sich
Auch das Rote Kreuz bereitet sich auf ein intensives Betreuungswochenende vor. In den nächsten Tagen würden bis zu 7.000 Flüchtlinge an den österreichischen Grenzen erwartet, heißt es. Hotspot werde einmal mehr die Gegend um Nickelsdorf sein. Daher fährt das Rote Kreuz Burgenland seine Strukturen für Katastrophenhilfe hoch. „Wir haben unsere Schnelleinsatzgruppen im ganzen Burgenland alarmiert“, sagte Geschäftsführer Thomas Wallner. Damit könne man sehr rasch Personal aus dem ganzen Land in Nickelsdorf zusammenziehen.“
ÖRK/Tobias Mindler
Mehr Ressourcen in Nickelsdorf
Da die Erstbetreuungsstelle in Nickelsdorf nicht auf eine derart große Menge an Menschen ausgelegt sind, werden weitere Versorgungszentren in unmittelbarer Nähe geschaffen. „Geplant ist, Menschen in der Nova-Rock-Halle sowie in der veterinärmedizinischen Halle zu versorgen“, so Wallner. Neben der Nova-Rock-Halle wird das Rote Kreuz mit Unterstützung des Bundesheeres am Samstag ein Großzelt aufbauen, welches als Kommunikationszentrum für die Einsatzorganisationen dient.
Primär wird das Rote Kreuz die Flüchtlinge mit Essen und Getränken versorgen. Dafür wird eine Feldküche nach Nickelsdorf gebracht. Logistische Unterstützung bei der Essensverteilung kommt vom österreichischen Bundesheer. Die Flüchtlinge sollen maximal 48 Stunden in diesen Betreuungsstellen bleiben und dann – sobald Ressourcen frei werden – von der Polizei in ein Erstaufnahmezentrum gebracht werden.
Bundesländer intensivieren Kampf gegen Schlepper
Auch in anderen Bundesländern wird der Kampf gegen die Schlepperei intensiviert. So will die Polizei in Kärnten Personal umschichten, um intensiver kontrollieren zu können - mehr dazu in Kärnten verstärkt Suche nach Schleppern. In Oberösterreich hat die Flüchtlingstragödie die Bevölkerung für das Problem sensibilisiert - mehr dazu in Schlepper - Mehr Anrufe bei der Polizei.
Links:
- 71 Flüchtlinge im Schlepper-Lkw gestorben (burgenland.ORF.at, 28.8.2015)
- Niessl: Fünf Punkte gegen Schlepperei (burgenland.ORF.at, 28.8.2015)
- Opfer bereits länger tot (burgenland.ORF.at, 27.8.2015)
- Bestürzung nach Flüchtlingstragödie (burgenland.ORF.at, 27.8.2015)
- Zsifkovics zu A4-Tragödie: Mittäter Europa (burgenland.ORF.at, 27.8.2015)
- 20 bis 50 Tote bei Flüchtlingstransport (burgenland. ORF.at, 27.8.2015)