Zsifkovics zu A4-Tragödie: Mittäter Europa

Erschüttert hat der burgenländische Bischof Ägidius Zsifkovics auf die Flüchtlingstragödie mit bis zu 50 toten Menschen in einem Schlepperfahrzeug reagiert. Er sieht eine Mittäterschaft durch die „europäische Untätigkeit“.

Er bete für die im Schlepperfahrzeug verstorbenen Menschen, die auf der Suche nach einer besseren Zukunft Opfer skrupelloser Netzwerke und einer versagenden europäischen Politik geworden seien. Vorfälle wie jener auf der A4 seien schließlich erst durch die „derzeitige europäische Untätigkeit“ möglich gemacht, die „eine subtile Form der Mittäterschaft sei“, so Österreichs „Europabischof“ in seiner Stellungnahme am Donnerstag - mehr dazu in 20 bis 50 Tote bei Flüchtlingstransport.

„Das Maß ist voll“

„Vieles, was wir heute in diesem Drama erleben, ist ein Auswuchs europäischer Politik“, so Zsifkovics: „Das Maß ist voll!“ Durch derartige untragbare Vorfälle rücke das Grauen der Flüchtlingstragödie zunehmend in die Lebenswirklichkeit Europas und seiner Länder, betonte der Bischof: „Erstickende und ertrinkende Kinder, Frauen und Männer sind nun keine Fernereignisse mehr, die von der Politik als ‚Europa nichts angehend‘ abgetan werden könnten.“

Als Bischof einer Diözese, die mit ihrem Flüchtlingsprogramm bereits an die Grenzen ihrer humanitären Möglichkeiten gehe, sehe er, dass man die seelischen Wunden der Menschen zwar versorgen und ihre Herzen mit einem Dach über dem Kopf ein wenig erwärmen könne. Die „große Lösung dieser epochalen zivilisatorischen Herausforderung“ müsse aber eine europäische Dimension haben, so Zsifkovics.

Gedenkgottesdienst am Montag

Am Montag soll mit einem Gedenkgottesdienst im Wiener Stephansdom um 19.00 Uhr der zu Tode gekommenen Flüchtlinge gedacht werden. Geleitet wird die Messe von Kardinal Christoph Schönborn, der alle Kirchen bat, zu diesem Zeitpunkt die Glocken läuten zu lassen.

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