Streit um Haydntage geht weiter

Der Streit um die Haydntage im Schloss Esterhazy geht weiter: die Privatstiftung Esterhazy möchte künftig Konzerte selbst veranstalten. Die Haydnfestspiele wollen mit ihren Veranstaltungen aber unbedingt im Schloss bleiben.

Am Freitag meldeten sich dazu Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ) und der Intendant der Haydnfestspiele Walter Reicher zu Wort. Der sichtlich genervte Kulturlandesrat und ein ebenfalls sichtlich genervter Intendant wollen bei der Pressekonferenz einige Feststellungen zur aktuellen Situation rund um die Haydnfestspiele machen.

Beide sprachen von jahrelangen Schikanen, von Willkür, von Trotzreaktionen, von fehlender Handschlagqualität und unverschämter Vorgangsweise seitens der Esterhazy Privatstiftung. Trotzdem wolle man aber weiterverhandeln, man sei gesprächsbereit, sagte Bieler. „Wir haben bereits einen unterschriebenen Verlängerungsvertrag bis 2017 in der Hand. Offensichtlich ist aber das Ziel, dass Intendant Reicher und die Haydnfestspiele, als lästiger Konkurrent, aus dem Schloss ausgesperrt werden sollen“, so Bieler.

Haydnfestspiele werden weiterarbeiten

Das Ziel für Haydnfestspiel-Intendant Reicher ist ein langfristiger Mietvertrag mit klaren Spielregeln für den Haydnsaal im Schloss Esterhazy. „Wir haben seit Jahrzehnten eine umfassende Haydnpflege. Mann und Frau wissen, was Haydnfestspiele können. Wir werden auf jeden Fall weiterarbeiten - mit oder ohne Schloss. Wobei mir das Schloss natürlich lieber wäre und dass man auch im Haydnsaal was zustande bringt - also, das Spiel geht weiter“, so Reicher.

Sowohl Reicher als auch der Kulturlandesrat sind dafür, dass der Eisenstädter Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) kommende Woche ein Gespräch mit den Esterhazy Vertretern führen soll. Der Bürgermeister bestätigte auf ORF-Anfrage seine Bereitschaft.

Wessely: „Wollen Gesamtkonzept“

Die Reaktion von Karl Wessely, Sprecher der Esterhazy Privatstiftung, am Freitag dazu: „Man wolle selbstverständlich mit Bürgermeister Steiner sprechen, man sei aber nach wie vor an an einem Gesamtkonzept interessiert.“ Weiters meinte Wessely, dass es derzeit nicht so aussehe, als ob der Vertrag mit den Haydnfestspielen verlängert werde, denn man wolle Partner im Schloss und nicht reine Mieter. Schließlich sei das Schloss keine Gemeindewohnung, sondern ein Wahrzeichen des Landes, so Wessely.

Links:

• Haydntage: Verhandlungen abgebrochen (4.8.15)
• Reicher leitet Haydn Festspiele weiter (17.6.15)
• Streit um Haydntage (12.5.15)