Kürzungen beim Zivildienst

Hilfs- und Blaulichtorgansationen können heuer um 10 Prozent weniger Zivildiener als benötigt beschäftigen. Der Grund: Das Innenministerium hat das Budget gekürzt und argumentiert dies auch mit steigenden Ausgaben für die Flüchtlingsbetreuung. Am härtesten trifft es im Burgenland das Rote Kreuz.

Laut Zivildienst-Serviceagentur, die zum Innenministerium gehört und für die Koordination der Zivildiener zuständig ist, wurde im Burgenland in diesem Jahr ein Bedarf von 466 Zivildienern gemeldet. Zugewiesen wurden 413. Für zusätzliche Zivildiener gebe es heuer kein Budget mehr, hieß es seitens der Agentur.

19 Stellen weniger beim Roten Kreuz

Am härtesten treffen die Budgetkürzungen im Burgenland das Rote Kreuz, denn das Rote Kreuz beschäftigt mit 114 die meisten der burgenländischen Zivildiener. Ganz konkret betroffen sind 19 genehmigte Planstellen, die gestrichen wurden, hieß es vom Roten Kreuz Burgenland. Kaum Einschnitte erwartet die Caritas Burgenland. Sie beschäftigt derzeit 30 Zivildiener. Man möchte dies auch in Zukunft gerne tun, denn dies ermögliche, junge Männer in Sozialberufen einzusetzen, sagt Caritas-Direktorin Edith Pinter. Überhaupt nicht betroffen zeigt sich die Volkshilfe Burgenland: Man habe derzeit drei angeforderte und auch zugewiesene Zivildiener im Seniorenpflegezentrum Kittsee.

Kritik von der SJ und SPÖ

„Es kann nicht sein, dass junge Männer, die den Dienst an der Waffe ablehnen, monatelang nach Abschluss der Lehre oder der Matura de facto zum Nichtstun verurteilt werden, nur weil die ÖVP-Innenministerin nicht genügend finanzielle Mittel für den Zivildienst zur Verfügung stellt“, sagte SJ-Vorsitzende Silvia Czech in einer Aussendung.

Auch der designierte SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich spricht sich gegen eine finanzielle Aushöhlung des Zivildienstes durch das Innenministerium aus. Die Reduktion der Zivildienstzuweisungen sei ein Schritt in die völlig falsche Richtung. Das sei sowohl für die Trägerorganisationen als auch für angehende Zivildiener ein schmerzhafter Einschnitt, der in keiner Relation zu den erwarteten Einsparungen stehen könne, kritisiert Hergovich.