RFJ lädt „Identitäre“ nach Eisenstadt

Der Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) lädt die umstrittene Gruppierung der „Identitären“ nach Eisenstadt ein. Am Samstag - just am Weltflüchtlingstag, der auf die Probleme von Flüchtlingen aufmerksam machen soll - ist in Eisenstadt ein Vortrag geplant.

Der RFJ, die Jugendorganisation der künftigen Regierungspartei FPÖ, hat die rechtsgerichtete Organisation der „Identitären“ nach Eisenstadt eingeladen. Einmal pro Jahr lade die burgenländische RFJ-Landesgruppe die Gruppierung ein. Dieses Mal kämen Aktivisten nach Eisenstadt. Der Obmann der „Identitären“ werde dabei über die neueste Kampagne „Der große Austausch“ berichten, hieß es.

Er freue sich, „dass die Identitären immer wieder unseren Einladungen folgen. Vor allem freut es mich, dass ich zum ersten Mal die Identitären in ein rot-blaues Burgenland einladen darf“, sagte RFJ-Obmann Werner Wassicek.

DÖW: „Rechtsextreme Bewegung“

Die „Identitären“ - mit voller Bezeichnung die Identitäre Bewegung Österreichs (IBÖ) - werden vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) als „rechtsextrem“ bezeichnet. Mit Symbolen, die aus der Popkultur und von Linken entwendet worden seien, versuche man, sich als ganz neue Bewegung zu inszenieren.

Die „Identitären“ weisen das zurück: „Wir sind eine Jugendbewegung, die nicht vom Hass auf das Fremde getrieben wird, sondern von der Liebe zur eigenen Heimat“, hatte ihr Obmann Alexander Markovics im Vorjahr bei einer Pressekonferenz betont. Darum sei man auch gegen „Massenzuwanderung“ und den „Brüsseler Zentralmoloch“.

Tschürtz distanziert sich

FPÖ-Obmann Johann Tschürtz distanzierte sich laut einem Artikel in der Mittwochsausgabe des „Kurier“ vom Ring Freiheitlicher Jugendlicher. Er sei mit dieser Einladung alles andere als glücklich, sagte Tschürtz und werde an der Veranstaltung keinesfalls teilnehmen. Die FPÖ lehne jegliche Form von Gewalt und Rechtsextremismus ab, sagt Tschürtz.

Veranstalter müssen sich neuen Ort suchen

Mittlerweile steht auch fest, dass die umstrittene Veranstaltung nicht in dem ursprünglich dafür gemieteten Lokal in Eisenstadt stattfinden wird. Die Grünen hatten sich mit der Bitte, das Treffen der „Identitären“ nicht in dem Lokal stattfinden zu lassen, um der Verbreitung deren Gedankenguts keinen Raum zu geben, an die Betreiber des Lokals gewandt. Der Lokalbesitzer bestätigte auch gegenüber dem ORF Burgenland, dass das Treffen nicht in seinem Lokal stattfinden werde.

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