Gekentert: Fieberhafte Suche nach 15-Jährigem

Ein Vater und sein 15-jähriger Sohn sind am Dienstag auf dem Neusiedlersee mit ihrem Segelboot im Sturm gekentert. Der Vater konnte gerettet werden, der 15-Jährige wird immer noch vermisst. Am Mittwoch gab die Polizei Details vom Unfallhergang bekannt.

Auch in der Nacht auf Mittwoch wurde mit Wärmebildkameras weiter gesucht, so die Feuerwehr am Mittwoch. Vater und Sohn, laut Polizei kommen die beiden aus Oberösterreich, waren mit einem Segelkatamaran unterwegs.

Tragischer Unfallhergang

Am Mittwoch wurden auch Details zum Unfallhergang bekanntgegeben. Laut Wolfgang Bachkönig vom Landespolizeikommando Burgenland sei das Boot gekentert. Beide Männer fielen dabei ins Wasser. Sie konnten sich zunächst noch ins Boot retten, der 15-jährige Bursche sprang jedoch wieder zurück ins Wasser, um die Leine zu lösen, damit das Segel abgezogen und das Boot aufgestellt werden kann. Dabei wurde er von einer Welle abgetrieben. Der Vater warf ihm noch ein Rettungskissen zu und sprang ihm nach, konnte ihn aber nicht mehr erwischen.

Er setzte einen Notruf ab. Der Katamaran wurde schließlich von der Feuerwehr Weiden am See entdeckt. Ein Kriseninterventionsteam betreut die Familie. Ob der Vater des 15-Jährigen bei dem Vorfall verletzt wurde, war noch nicht bekannt.

Sämtliche Kräfte im Einsatz

Die Suchaktion startete am Dienstag kurz vor 15.00 Uhr und wurde am Mittwoch um 4.30 Uhr fortgesetzt. Der Vater konnte noch am Dienstag gerettet werden, der 15-jährige Sohn wird noch vermisst. Alle verfügbaren Kräfte suchen nach ihm: Sechs Feuerwehrboote, 15 Feuerwehrtaucher und auch der Christophorus Hubschrauber 16.

Außerdem plane die Polizei, das Ufer abzugehen, teilte ein Sprecher der Landespolizeidirektion Burgenland auf Anfrage mit. Am Mittwochvormittag konzentrierte sich die Suche dann auf das Gebiet „Hölle“ zwischen Podersdorf und Illmitz.

Schwierige Suche

Die Suche nach dem Vermissten gestaltete sich schwierig: „Der See ist an der Stelle, wo es zu dem Unfall gekommen sein dürfte, etwa eineinhalb bis zwei Meter tief. Das ist nicht mehr so seicht, wie man den Neusiedler See sonst kennt“, schilderte Peter Kroiss vom Bezirksfeuerwehrkommando Neusiedl am See am Mittwoch zur APA. Außerdem ist das Wasser sehr kalt, die Temperatur beträgt lediglich 13 Grad.

Am Dienstagnachmittag habe man weder vom Hubschrauber aus noch aus den Booten etwas entdecken können. „So lange es einen Funken Hoffnung gibt, geben wir nicht auf“, hieß es von der Polizei.