Analyse: Der Kampf um Stimmen

Der Wahlkampf wird nun immer intensiver. Die meisten Parteien sind bereits im Wahlkampffieber, bis auf die ÖVP, die offiziell am 1. Mai mit dem Wahlkampf startet. Die kleineren Parteien könnten sich gegenseitig Stimmen wegnehmen, meint Politikexperte Peter Filzmaier.

Ein ganz großes Thema, wie beispielsweise die Bank Burgenland-Turbulenz vor Jahren, gibt es bei diesem Wahlkampf nicht. „Es ist vor allem eine Frage der Wahlbeteiligung, wenn das emotionalisierende Großthema fehlt. Da motiviert das enttäuschte Wähler eher zuhause zu bleiben, als für irgendeine Partei ihre Stimme abzugeben“, sagt Politikwissenschafter Peter Filzmaier dazu.

ÖVP: Offizieller Wahlkampfstart am 1. Mai

Die ÖVP lässt sich mit dem offiziellen Wahlkampfstart Zeit, am 1. Mai fällt der Startschuss. „Die ÖVP denkt sich möglicherweise: Bei Stammwählern ist es zu früh zu sagen ‚gehe Ende Mai für uns abstimmen‘. Und bei Wechselwählern ist es ebenfalls zu früh, die sind erst in den letzten zwei Wochen gewinnbar“, so Filzmaier.

Hund Rico als Aufmerksamkeitsmagnet

Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) lässt sich mit Hund „Rico“ plakatieren. „Ob Hund oder nicht oder sonstige Inszenierungen - das ist ein internationaler Trend, dass in Wahlkämpfen nicht immer nur Inhalte im Mittelpunkt stehen, sondern mehr andere Soft-themen. Letztlich bringt es insofern Stimmen, als man damit Aufmerksamkeit erzielt. Wahlen gewinnt man aber hoffentlich doch noch mit einer bestimmten thematischen Überzeugung“, meint Filzmaier.

Kampf um Stimmen bei kleineren Parteien

Auch FPÖ, Grüne, Bündnis Liste Burgenland sowie erstmals auch NEOS sind im Landtagswahlkampf. Die Parteienlandschaft wird bunter. „Im Wahlkampf bedeutet mehr Parteienpluralismus auch mehr Wind. Das Problem für viele kleinere Parteien ist, dass sie sich auch gegenseitig viele Stimmen wegnehmen, nämlich die Stimmen der Enttäuschten. Und das nützt den größeren Parteien - je größer desto mehr, dass man mehr Mandate bei eigentlich gleicher Stimmenzahl gewinnt“, so Filzmaier. Die Wähler entscheiden und nach der Landtagswahl ist aufgrund der Proporz-Abschaffung diesmal dann eine freie Koalitionsbildung möglich.

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