Erneut Diskussion über generelles Rauchverbot

Auch im Burgenland ist die Diskussion um ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie voll entbrannt. Seit kurzem spricht sich ja auch ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner für ein generelles Verbot aus, was bei seinen Parteikollegen in der Wirtschaftskammer für Kopfschütteln sorgt.

„Die Wirte dürfen nicht zu den Prügelknaben für die Versäumnisse der Politik werden“ - so formuliert es Helmut Tury, Obmann der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer. Aus seiner Sicht sollte alles bleiben wie es ist. Es sollte stattdessen in Prävention und Aufklärung investiert werden, da sei die Politik säumig.

Tury: „Man packt das Problem nicht an der Wurzel“

Es gebe weder Aufklärung in den Schulen, noch habe man in den Medien Kampagnen geschaltet, meint Tury. Man würde „das Problem nicht an der Wurzel packen“, wenn man ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie fordert. „Das ist eine populistische Aussage und ein Ablenkungsmanöver der Politik“, so Tury im Interview mit dem ORF Burgenland.

Den Schwenk seines Bundesparteiobmanns Reinhold Mitterlehner will Tury deshalb kaum glauben. „Das ist für mich vollkommen unverständlich. Dass er jetzt eine Kehrtwende macht, ist für mich sehr überraschend und absolut nicht abgestimmt mit den Vertretern der Gastronomie“, so Tury.

Geißler: „Abgeltung für Gastronomen“

Während aus der Wirtschaftskammer Kritik an der neuen ÖVP-Linie kommt, scheint die Landespartei auf Linie. ÖVP-Burgenland-Gesundheitssprecher Rudolf Geißler meint zwar, im Landtagsklub habe es aktuell zwar noch keine breite Debatte gegeben, aber er hält ein generelles Rauchverbot für vernünftig und spricht sich für eine Abgeltung bei jenen Gastronomen aus, die wegen der alten Regelung investieren mussten.

Rezar: „Zeit ist reif“

Ähnlich sieht das die SPÖ. Gesundheitslandesrat Peter Rezar freut sich über die Diskussion und hält die Zeit reif für ein generelles Rauchverbot. Auch er will Entschädigungen für betroffene Gastronomen. Dasselbe fordern die Grünen, die sich schon seit Jahren für ein generelles Verbot einsetzen und für mehr Präventions-Maßnahmen.

Gegen eine Verschärfung des Nichtraucherschutzes tritt die Gesundheitssprecherin der FPÖ, Ilse Benkö, ein: Jeder Wirt solle selbst entscheiden dürfen, ob in seinem Lokal geraucht werden darf oder nicht. Die Liste Burgenland will ein Rauchverbot, aber nur wenn die Frage der Entschädigung davor klar geregelt wird.

Geteilte Meinungen

In Lokalen rauchen dürfen oder nicht - das ist wieder einmal die große Frage. Die Meinungen dazu gehen auseinander - egal, wo man sich umhört.

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