Mörbisch 2015: Venedig am See

Die Seefestspiele Mörbisch wollen 2015 verzaubern. Man setzt auf die Johann Strauß-Operette „Eine Nacht in Venedig“ und ein bewährtes künstlerisches Team. Auf der Bühne: Promis wie Herbert Lippert und Joesi Prokopetz sowie junge Talente.

Nach einem Abstecher mit dem Musical „Anatevka“ kommt bei den Seefestspielen Mörbisch 2015 wieder klassische Operette auf die Bühne: „Eine Nacht in Venedig“. Die 1883 uraufgeführte Operette dreht sich um den Herzog von Urbino, einem Frauenhelden, und dessen Leibbarbier Caramello, die in einer Karnevalsnacht in der Mitte des 18. Jahrhunderts in Liebeswirrungen geraten.

Regisseur Karl Absenger verlegt den magischen Karneval aus Johann Strauss’ Operette aus dem 18. Jahrhundert ins Heute - inklusive einem anlegenden Kreuzfahrtschiff. Die Verkleidungs- und Verwechslungskomödie steht zum fünften Mal in Mörbisch auf dem Programm, zuletzt wurde sie 1999 auf der Seebühne inszeniert.

Präsentation der Seefestspiele Mörbisch in Wien

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Bühnenbild im Entwurf

Präsentation der Seefestspiele Mörbisch in Wien

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Prominente Namen wie Joesi Prokopetz verstärken das Team

Regisseur: „Etwas ganz Anderes“

Absenger will mit seiner Inszenierung „was ganz Anderes machen“ und eine Verbindung zwischen dem Publikum und der Bühne schaffen. „Das geht nur, wenn die Geschichte nicht vor 200 Jahren spielt, sondern heute.“ Etwaige Skepsis nahm er vorweg. „Glauben Sie uns, wir machen etwas Neues, aber wir bleiben bei der Operette.“ Die Kostüme steuert Susanne Thomasberger bei, als Dirigent gibt Andreas Schüller sein Mörbisch-Debüt.

Kabarettisten auf der Seebühne

Als Solisten stehen unter anderen Herbert Lippert als glutäugiger Kapitän Belami, Roman Martin als Pappacoda und Mirko Roschkowski als Caramello auf der Bühne. Die hübsche Annina geben Elena Pustza und Annika Gerhards. Als das Geschehen kommentierendes Senatoren-Trio treten Heinz Zednik, Ernst-Dieter Suttheimer und Joesi Prokopetz auf, wobei letzterer die gewitzten Wortwechsel textete.

Zu Prokopetz stoßen mit Otto Jaus als Enrico und Verena Scheitz als Agricola zwei weitere heimische Kabarettisten dazu. Zwei ungewöhnliche Besetzungen gibt es in den Nebenrollen der Senatorengattinnen: Mit Marina Alsen, die bereits als Zwölfjährige in Mörbisch auf der Bühne stand, übernimmt die Tochter des Seefestspiele-Gründers Herbert Alsen ebenso eine Nebenrolle wie Intendantin Schellenberger höchstpersönlich, die dafür ihre Bühnenpause unterbricht.

Präsentation der Seefestspiele Mörbisch in Wien

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Dagmar Schellenberger bei der Präsentation

Premiere am 9. Juli

Die diesjährige Saison hat 168.000 Besucher angezogen, wobei allein 127.000 „Anatevka“ gesehen haben. Damit habe Mörbisch die Trendwende geschafft, zeigte sich Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ) als Vorsitzender des Festspiel-Präsidiums stolz. Als Erfolgsfaktoren nannte er nicht zuletzt Intendantin Schellenberger, den Bühnenumbau 2013 und die Stückauswahl, wobei man hoffe, das Publikum auch für Operette zu gewinnen, nicht nur für Musical. „Eine Nacht in Venedig“ feiert am 9. Juli Premiere, gespielt wird bis 22. August 2015.

Auch Blasmusik und Kabarett in Mörbisch

Neben „Eine Nacht in Venedig“ sind auch für 2015 weitere Veranstaltungen auf der Seebühne geplant, darunter das „Feuerwerk der Blasmusik“ zum 50-Jahres-Jubiläum des Burgenländischen Blasmusikverbands. In der Neuen kleinen Spielstätte sind u.a. Kabarettabende mit Joesi Prokopetz beziehungsweise Verena Scheitz fixiert.