Leimringe: Gefahr für Vögel

Um die extrem schädlichen Frostspanner zu bekämpfen, die heuer schon ganze Bäume kahl gefressen haben, werden derzeit Leimringe eingesetzt. Doch wie sich jetzt herausstellt, können diese Leimringe zu einer tödlichen Gefahr für Vögel werden.

An vielen Obstbäumen wurden die Leimringe bereits angebracht. Die klebrigen Fallen sollen die Frostspanner-Weibchen stoppen, die jetzt im Spätherbst vom Boden über den Baumstamm in die Krone kriechen, um dort ihre Eier abzulegen. Ungewollt gehen leider auch Vögel den Fallen auf den Leim. In einer Tierarztpraxis in Güssing versuchte man bereits etliche Leimopfer zu retten.

Die Leute kamen vor allem mit Kleibern und Baumläufern in die Tierarztpraxis. Das Federkleid der Vögel war stark verklebt. „Die an Leimringen festsitzenden Vögel waren leichte Beute für Katzen. Nachdem die Katzen die Vögel gefangen hatten, kamen die Leute damit zu mir. Im Gespräch fanden wir heraus, dass die Leute alle Leimringe an den Bäumen angebracht hatten“, sagte Tierarzt Bernhard Takacs. Das Federkleid der Vögel war meistens so beschädigt, dass die Vögel nicht mehr zu retten waren, so der Tierarzt.

Leimringe niedrig anbringen

Grundsätzlich sind Leimringe eine umweltfreundliche Maßnahme im Kampf gegen Frostspanner. Wichtig ist daher, dass Leimringe so angelegt werden, dass sie kleine Vögel nicht gefährden. Die Vogelarten, die auf dem Stamm nach Nahrung suchen - wie Kleiber, Baumläufer und die Spechtarten - fliegen den Stamm meist höher an.

Biologe Joachim Tajmel aus Jennersdorf schlägt daher vor, den Leimring relativ niedrig anzubringen. Die geeignete Höhe wäre 30 bis 40 Zentimeter über dem Boden.

Richtig gemacht - keine Gefahr

Damit die Leimringe in niedriger Höhe ihre Wirkung nicht verfehlen, ist es wichtig, das Gras rund um den Baumstamm abzumähen, denn langes Gras könnte für den Frostspanner als Brücke dienen. Richtig gemacht, hat der Frostspanner keine Chance und die Vögel können ungefährdet auf den Bäumen nach Nahrung suchen.