Orthodoxes Kloster: Warten auf Umwidmung

In St. Andrä (Bezirk Neusiedl am See) entsteht - wie berichtet - das erste orthodoxe Kloster in Österreich. In der Tourismusgemeinde steht man der Errichtung offen gegenüber. Das Grundstück muss aber noch vom Gemeinderat umgewidmet werden.

Das erste christlich-orthodoxe Kloster im pannonischen Raum soll auf einem derzeit landwirtschaftlich genutzten Areal zwischen dem Ortsgebiet von St. Andrä und dem Camping- und Mobilheimplatz am Zicksee entstehen - mehr dazu in St. Andrä bekommt orthodoxes Kloster. Das Grundstück hat Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics zur Verfügung gestellt.

Es wird ein kleines Gebäude sein, das Platz für fünf bis zehn orthodoxe Mönche bietet und sich harmonisch in die Landschaft einfügt, sagt der Pressesprecher der Diözese Eisenstadt, Dominik Orieschnig. „Es wird dort kein Kreml gebaut. Es wird ein kleines Kloster entstehen, das auch die Möglichkeit hat, eine Landwirtschaft zu betreiben.“

Grundstück in St. Andrä

ORF

Metropolit wollte ins Burgenland

In Österreich soll es mehr als eine halbe Million orthodoxer Christen geben, einige hundert davon im Burgenland. Ihr Oberhaupt ist Metropolit Arsenios Kardamakis. Und der habe sich persönlich für den Standort des Klosters in St. Andrä ausgesprochen.

„Es gibt in der Diözese Eisenstadt unter Bischof Zsifkovics eine sehr, sehr gute ökumenische Tradtion. Es hat sehr viele Arbeitsbesuche gegeben. Und im Zuge eines solchen Besuches wurde die Bitte des Metropoliten ausgesprochen“, so Orieschnig.

Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt

ORF

Die Kontakte zwischen katholischer Kirche und orthodoxen Christen sind gut

Katholische Kirche von St. Andrä

ORF

Die Gemeinde zeigt sich offen für die Ansiedlung des Klosters

Gemeinde ist offen für Projekt

Die Mitglieder des katholischen Pfarrgemeinderates von St. Andrä stehen dem Projekt offen und interessiert gegenüber. „Wir sind offen dafür. Wir sind eine Fremdenverkehrsgemeinde, nehmen unsere Gäste sehr herzlich auf und natürlich auch unsere orthodoxen Mitchristen“, sagt Pfarrgemeinderätin Gabriele Ringbauer.

Auch in der politischen Gemeinde St. Andrä steht man dem Ansinnen offen gegenüber, wenngleich noch viel Informationsarbeit zu leisten sei, wie Bürgermeister Erich Goldenitsch (SPÖ) sagt.

„Der Gemeinderat muss dieses Grundstück umwidmen. Und deswegen habe ich auch mit der Diözese vereinbart, dass der Gemeinderat eine detaillierte Information über das anstehende Projekt bekommt“, so der Bürgermeister.

Symbolische Übergabe zu Martini

Die symbolische Übergabe des Grundstücks soll übrigens zu Martini erfolgen. Das Oberhaupt der Orthodoxen Kirche, der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartolomaios der I. kommt zu Besuch nach Österreich. Und er wird am 11. November auch am Festgottesdienst im Eisenstädter Dom teilnehmen.