Nach Prozess: Angeklagter nimmt Urteil an
Sechs Jahre Freiheitsstrafe wegen schweren Raubes und absichtlicher Körperverletzung mit tödlichem Ausgang - so lautete das Urteil im Geschworenenprozess vergangenen Donnerstag. Der 27-jährige serbische Angeklagte, der zur berüchtigten „Pink Panther“-Bande gehören soll, der europaweit Überfälle zugerechnet werden, hatte sich Bedenkzeit erbeten. Heute hieß es seitens der Verteidigung, dass er das Urteil akzeptiere. Rechtskräftig ist es damit noch nicht, denn erst am Dienstag - nach Ablauf der entsprechenden Frist - wird die Staatsanwaltschaft bekanntgeben, ob auch die Anklagebehörde dieses Urteil annimmt oder nicht. Am Donnerstag gab es von dieser Seite keine Erklärung dazu.
Vierter Mann ins Spiel gebracht
Die Anklage lautete auf Mord. Der junge Uhrmacher, der bei dem Überfall brutal niedergeschossen worden war, starb 2013 nach Jahren als Schwerstbehinderter. Der Staatsanwalt war aufgrund der Ermittlungsergebnisse überzeugt, dass der Angeklagte damals der Schütze war. Der stritt das ab und nannte einen angeblichen vierten Serben, der nach einem Motorradunfall im Jahr 2011 starb, als Täter. Die Mutter des Genannten sagte bei dem Prozess als Zeugin aus. Ihr Sohn habe ihr vor seinem Tod von dem Schuss erzählt, sagte sie vor Gericht. Die Räuber hatten bei dem Überfall Sturmhauben getragen, die Tatwaffe wurde nicht gefunden.
Vom Mordvorwurf freigesprochen
Die Geschworenen sprachen den Angeklagten schließlich vom Mordvorwurf frei, die Entscheidung ihn als Beitragstäter wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang zu verurteilen, war dann einstimmig. Der 27-Jährige war zu Jahresbeginn auch in Madrid wegen Raubes zu sechs Jahren verurteilt worden, die Eisenstädter Strafe ist eine Zusatzstrafe. Er soll jedenfalls nach Deutschland ausgeliefert werden, dort gibt es gegen ihn zwei internationale Haftbefehle wegen Raubes.