Undichter Einserkanal sorgt für Überschwemmungen
Der Einserkanal ist derzeit stellenweise fast doppelt so breit wie normal. Denn nach wie vor fließt jeden Tag Wasser aus dem Neusiedler See in den Kanal ab. 30 Kilometer ist dieser Entwässerungskanal lang, er liegt zur Gänze auf ungarischem Staatsgebiet und verläuft direkt an der Grenze zum Burgenland.

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Schadenshöhe noch nicht abschätzbar
Da der Kanal bzw. die Dämme undicht sind, hat das fatale Auswirkungen: Das Wasser bahnt sich unter der Erde den Weg auf die umliegenden Felder in Wallern, Tadten, Pamhagen und Andau. Die Felder erinnern stellenweise mehr an Sümpfe als an landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Schäden sind enorm, manche Flächen stehen einen halben Meter unter Wasser.

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Kanal soll wieder dicht gemacht werden
Man versucht mit Pumpstationen, das Wasser von den landwirtschaftlichen Flächen zurück in den Einser Kanal zu pumpen. Das ist allerdings nur der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein. Der Kanal soll nun abgedichtet werden.
Entsprechende Verhandlungen mit Ungarn sollen demnächst beginnen, sagte Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld (ÖVP). Zwei Millionen Euro würde die Sanierung auf österreichischer Seite kosten. Das Burgenland würde sich an der Sanierung beteiligen. Einen konkreten Zeitrahmen gibt es aber nicht, in jedem Fall wird es ein langfristiges Projekt.
Ungarn: Problem liegt nicht beim Einser Kanal
Von ungarischer Seite, nämlich von der Direktion für Wasserwesen Nord-Transdanubien, hieß es dazu, die Überschwemmungen seien nicht durch undichte Stellen im Einser Kanal verursacht worden, sondern seien eine Folge der großen Niederschlagsmengen. Sickerwasser entlang des Damms sei ein natürlicher Prozess, doch die Menge sei nicht bedeutend und könne keinesfalls die Überschwemmung von einer Fläche von 2.000 Hektar hervorrufen. Das sei auch durch Messungen bewiesen.