Unterstützung für mehr Forschung im Bgld.

Das erste Teilergebnis einer EU-finanzierten Langzeitstudie zur burgenländischen Wirtschaft - der „Wirtschaftsradar Burgenland“ - zeigt, dass die Unternehmer sich Steuersenkungen wünschen. Es gibt außerdem eine breite Unterstützung für mehr Forschung im Burgenland.

Befragt wurden etwa 300 Unternehmer und 900 Angestellte in der Privatwirtschaft. Ihre subjektive Einschätzung der Wirtschaftslage ist überraschend einheitlich: Drei Viertel sagen, dass eigene Unternehmen stehe gut da, bei den Job-Chancen fühlt man sich gegenüber anderen Bundesländern aber benachteiligt.

„Steuersenkungen auf beiden Seiten erwünscht“

Auch beim Thema Steuersenkungen sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer der gleichen Meinung, sagt Studienautor und Politologe Peter Filzmaier. „Da ist es spannend, dass man eine Reduktion von Steuern auf beiden Seiten will. Weil ein Ding, wie Abgaben und Lohnnebenkosten - das trifft die Unternehmer, das trifft aber auch die Arbeitnehmer. Das ist ein Signal an die Bundesregierung, denn Steuerpolitik ist nicht Landeskompetenz, sondern Bundeskompetenz“, erklärt Filzmaier.

Peter Filzmaier

ORF

Peter Filzmaier präsentierte die Studie

Forschungsförderung befürwortet

80 Prozent befürworten Forschungsförderung im Burgenland. Ein Schwerpunkt dabei könnte EDV und Software sein, sagt Gabriele Ambros von Forschung Austria. „Nicht nur das Thema Nachhaltigkeit ist im Burgenland - vor allem durch Energie - ein sehr wichtiges. Ich glaube, da hat das Land eine echte Vorreiterrolle. Das auszubauen und zu verstärken, das bringt viel mehr, als auf der grünen Wiese irgendeinen ganz anderen Bereich zu entwickeln“, so Ambros.

Aufholbedarf in Sachen Forschung

Das Burgenland soll sich aber auch durch mehr Service - etwa bei der Forschungsförderung - abheben, sagt Lenzing-Fibers-Geschäftsführer Bernd Zauner: „Die Wibag, die für diese Förderungen zuständig ist, müsste die Förderungen nicht erst am Ende eines Projektes auszahlen, sondern einen gewissen Anteil bereits zu Beginn. Denn ein Jungunternehmer hat normalerweise keine große Kapitaldecke, der kann so große Summen nicht ein bis zwei Jahre vorfinanzieren.“ Da nur ein Viertel der befragten Unternehmer in Forschung und Entwicklung investiert, gibt es durchaus noch Aufholbedarf.