Unternehmer für weniger Bürokratie

Die Frage, wie Unternehmer und Angestellte im Burgenland die wirtschaftliche Lage einschätzen, stand hinter dem EU-geförderten Projekt „Wirtschaftsradar Burgenland“. Grundsätzlich herrscht Zufriedenheit, aber die Bürokratie wird kritisiert.

Rund 1.200 Betroffene wurden befragt. Mit der Lage in ihren Firmen sind die befragten 305 Unternehmer und 905 Privatangestellten in der Mehrheit zufrieden. Das ist die gute Nachricht der Studie zum Wirtschaftsradar Burgenland, das eine Projektkooperation zwischen der FH-Burgenland und der WIBAG (Wirtschaftsservice Burgenland AG) ist.

Doch die wirtschaftliche Lage und der Arbeitsmarkt würden kritischer gesehen, als in anderen Bundesländern und man fühle sich diesen gegenüber auch bundespolitisch benachteiligt, sagte Studienleiter Peter Filzmaier. „Arbeitsplätze sind die dringendste Forderung der Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft. Aus Sicht der Unternehmer ist es die Reduzierung von Steuern und Abgaben und auch der Kampf gegen Bürokratie“, sagte Filzmaier.

Arbeitsgruppe zum Thema Bürokratieabbau

Mit dem Thema Bürokratieabbau befasse sich bereits eine Arbeitsgruppe, sagte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). „Ich werde schon in den nächsten Wochen ganz konkrete Vorschläge mit unseren Spitzenbeamten besprechen, um auch diese Kritik ernstzunehmen und einen anderen Weg mit weniger Bürokratie zu gehen - mit rascherer Abwicklung und klaren Vorgaben“, so Niessl.

Nur ein Viertel der heimischen Unternehmen betreibt Forschung und Entwicklung im engeren Sinn. Zu wenig Zeit, zu komplizierte Förderungen und zu hohe Kosten sind die Hauptgründe, die die Unternehmer dafür nennen. Daher brauche man noch attraktivere Förderungen und Bürokratieabbau, so WIBAG-Vorstandsdirektor Franz Kast. Der Geschäftsführer der FH-Burgenland, Georg Pehm, forderte auch für Fachhochschulen eine Basisförderung für Forschungsleistungen.