Energie der Zukunft aus dem Labor

Das Biomassekraftwerk der Energie Burgenland in Oberwart erzeugt aus Holz Strom und Wärme. Was weniger bekannt ist: In einem Labor wird Biomasse-Forschung auf hohem Niveau betrieben. Wissenschaftler der TU Wien erzeugen dort reinen Wasserstoff, einen Energieträger der Zukunft.

In Güssing ist die Biomasse-Forschung nach dem Konkurs des Kraftwerks ins Stocken geraten. In Oberwart nimmt sie dagegen Fahrt auf. Das Kraftwerk am nördlichen Stadtrand gehört der Energie Burgenland. Der Konzern setzt neben Windkraft und Photovoltaik auch auf Biomasse.

Wasserstoff: Energieträger der Zukunft

Wird Holz hohen Temperaturen ohne Sauerstoff ausgesetzt, entsteht ein Gas, das in Strom, Wärme oder Treibstoff umgewandelt werden kann. Im Gas ist Wasserstoff enthalten, ein Energieträger, mit dem zum Beispiel in Zukunft Autos fahren sollen. Der Wasserstoff kann aber auch in Strom umgewandelt werden und er kann - und das ist ein besonders großer Vorteil - im Erdgasnetz gespeichert werden.

Forschungslabor in Oberwart

ORF

Im Forschungslabor

Forschern der TU Wien ist es im Kraftwerk Oberwart gelungen, den Wasserstoff aus dem Holzgas zu filtern. Was derzeit nur im Labor gelingt, soll bald im großen Stil funktionieren, erklärt der Energie Burgenland-Techniker Klaus Bosch. „Wir wollen diese Anlage 50 Mal so groß errichten und dann hier am Standort Oberwart demonstrieren, dass wir diesen Wasserstoff auch direkt in das Erdgas-Netz einspeisen können“, so Bosch.

Auch „herkömmichler“ Strom wird produziert

Wann es so weit ist, hänge von der Forschungsförderung ab, sagt Bosch. Das Kraftwerk in Oberwart setzt aber nicht nur auf Forschung. Es erzeugt Wärme und Strom auch auf herkömmliche Weise und beliefert drei Großabnehmer, darunter das Spital. Im nächsten Jahr sollen weitere Kunden dazu kommen, sagt der Geschäftsführer der Biomasse Gmbh. Harald Kraus.

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„Die Verhandlungen laufen derzeit mit der Stadtgemeinde und auch mit anderen Investoren. Es geht konkret um Gebäude hier entlang der Schulgasse in Oberwart, also gemeindeeigene Gebäude, um einige Schulen. Und dann gibt es auch noch einige große Siedlungsbauten entlang dieser Linie, die wir versuchen für die Fernwärme zu gewinnen“, erklärt Kraus. Neben Oberwart betreibt die Energie Burgenland noch acht weitere Biomasse-Anlagen.