Baumgartner: Neuer Leiter des DÖW

Der Historiker und Journalist Gerhard Baumgartner aus Oberwart ist neuer Wissenschaftlicher Leiter des Dokumentionsarchivs des österreichischen Widerstands. Mit derzeit 22 Mitarbeitern ist das DÖW das größte wissenschaftliche Archiv des Bundes.

Gerhard Baumgartner, 1957 in Oberwart geboren, hat Geschichte und Anglistik studiert. Er ist Lehrbeauftragter der FH Joanneum in Graz, wissenschaftlicher Projektleiter des Forschungsvereins „Kanzlei“ in Wien, Gründungsmitglied der Burgenländischen Forschungsgesellschaft, Mitarbeiter der Österreichischen Historikerkommission, Projektleiter des Forschungsprojektes „Holocaustopfer unter den österreichischen Roma und Sinti“ und war jahrelang sendungsverantwortlicher Redakteur für Volksgruppen-Fernsehsendungen des ORF Burgenland.

Baumgartner hat für seine wissenschaftlichen Arbeiten zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter das Goldene Ehrenzeichen des Landes Burgenland 2008 erhalten. Gerhard Baumgartner war für die Erfassung der Opferdaten unter den burgenländischen Roma und Sinti verantwortlich.

Gerhard Baumgartner

ORF

Historiker Gerhard Baumgartner ist gebürtiger Oberwarter

„Fühle mich sehr geehrt“

„Ich fühle mich durch die Bestellung sehr geehrt, weil das Dokumentationsarchiv ist doch die größte zeithistorische Sammlung und Dokumentationsstelle in Österreich. Und ich empfinde das a) als Ehre und b) als eine große Herausforderung“, meint er zu seiner neuen Tätigkeit.

„Erstens glaube ich, dass es am Institut eine wahnsinnig gute Truppe von Forschern gibt. Was das Institut vielleicht ein bisschen brauchen könnte, ist mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und das durch eine gezieltere Öffentlichkeitsarbeit“, so Baumgartner weiter.

Umfassende Arbeit

Das Dokumentionsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) gibt es seit 1963. Es wurde von ehgemaligen Widerstandskämpfern und Wissenschaftern gegründet. Seit 1983 ist das DÖW eine Stiftung, die von der Republik, der Stadt Wien und dem Verein Dokumentationsarchiv getragen wird.

Das Dokumentationsarchiv beschäftigt sich mit der Zwischenkriegszeit sowie mit der NS-Zeit. Widerstand und Verfolgung, Exil, NS-Verbrechen, insbesondere Holocaust und NS-Medizinverbrechen, NS- und Nachkriegsjustiz, Rechtsextremismus nach 1945, Restitution und Entschädigung nach 1945 - das sind nur einige Stichworte, die die umfassende Arbeit des Archivs beschreiben.