Krankenhaus Oberwart: Sanierung abgesagt

Der Aufsichtsrat der KRAGES tagte am Mittwoch wegen des KH Oberwart. Die lange angekündigte Sanierung des Spitals könnte abgeblasen werden, stattdessen steht ein Neubau im Raum. Das bestätigte Gesundheitslandesrat Peter Rezar (SPÖ).

Gesundheitslandesrat Peter Rezar (SPÖ), der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Krages ist, bestätigte gegenüber dem ORF Burgenland, dass statt der Sanierung in Oberwart ein Neubau kommen könnte. Das nun vorliegende Gutachten der BELIG zeige, dass wegen der schlechten Bausubstanz des Krankenhauses ein komplett neues Spital eventuell die bessere Lösung wäre. Laut Rezar soll eine Sanierung mit unkalkulkierbarem Risiko verhindert werden, um ein ähnliches Debakel wie beim Bau des Skylinks zu vermeiden.

Für eine endgültige Entscheidung seien aber weitere Untersuchungen und Analysen notwendig, sagte Rezar, der zu einem Interview nicht bereit war. Rezar will sich weder auf Kosten, noch auf einen Zeitplan festlegen. Fix ist jedenfalls, dass Anfang 2014 weder saniert noch neu gebaut wird. Die Patienten und Ärzte müssen wohl noch ein paar weitere Jahre auf ein modernes zeitgemäßes Spital in Oberwart warten.

Das Krankenhaus Oberwart in einer Außenansicht

ORF

Baubeginn oft verschoben

Viele Male wurde der Baubeginn für die Sanierung des Krankenhauses Oberwart bereits verschoben. Nach ursprünglichem Zeitplan hätte bereits 2008 mit dem Bau begonnen werden sollen. 2013, also heuer, wäre man schon fertig gewesen. Doch immer wieder wurde neugeplant und der Baubeginn nach hinten verschoben - von 2011 auf 2012 auf 2013 auf 2014.

Noch im Sommer sagte KRAGES-Geschäftsführer Hannes Frech, spätestens Anfang 2014 werde mit dem Um- und Zubau begonnen. Doch im Herbst erhält die Immobiliengesellschaft des Landes BELIG den Auftrag, die geplanten Baumaßnahmen neuerlich zu evaluieren. Diese Überprüfung ist noch nicht abgeschlossen.

Vorarbeiten für Umbau wurden bereits geleistet

Schon bisher sind die veranschlagten Baukosten immer wieder nach oben revidiert worden - von 70 bis 80 Millionen Euro auf zuletzt 100 Millionen. Der burgenländische Landesrechnungshof hat im Dezember 2011 bereits davor gewarnt, dass selbst dieser Kostenrahmen bei weitem nicht reichen könnte. Nun dürfte sich dies offensichtlich bestätigen.

Allerdings sind bereits erhebliche Vorarbeiten für den geplanten Umbau geleistet worden. Ein bereits im Sommer fertiggestellter Parkplatz ist Monate später aber wegen des verschobenen Baubeginns noch immer nicht in Betrieb.