Missbrauch: Haftstrafe für Verdächtigen

Jener Mann, der bezichtigt wird, seine zwölfjährige Stieftochter missbraucht zu haben, ist bereits mehrmals vor Gericht gestanden. Der Mann wurde heuer im Jänner zu mehr als drei Jahren Gefängnis verurteilt. Dieses Urteil ist allerdings erst seit einigen Tagen rechtskräftig.

Schon im Dezember 2011 stand der Mann wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht. Er wurde auch verurteilt, allerdings hielt der Schuldspruch wegen eines Verfahrensmangels nicht. Auch aus der U-Haft musste der Mann wegen einer Haftbeschwerde entlassen werden. Der Prozess wurde wiederholt und im Jänner 2013 wurde der Mann erneut verurteilt: Drei Jahre unbedingt, sowie weitere zwei Monate aus einer anderen Straftat.

Zu diesem Zeitpunkt lebte er bereits mit der Mutter des nunmehr zwölfjährigen missbrauchten Mädchens im Bezirk Güssing zusammen. Auch gegen dieses Urteil erhob er einen Einspruch. Das Berufungsverfahren zog sich zehn Monate hin. Erst vor einigen Tagen entschied der Oberste Gerichtshof, dass die Nichtigkeitsbeschwerde abgewiesen wird. Jetzt ist dieses Urteil damit rechtskräftig. Offen bleibt noch das Strafausmaß.

Freitag wieder vor Gericht

Am Freitag wird der Angeklagte, der mittlerweile wegen der aktuellen Missbrauchsvorwürfe in Eisenstadt in Untersuchungshaft sitzt, dem Oberlandesgericht vorgeführt. Dort wird nur mehr darüber entschieden, wie hoch die Haftstrafe aus dem Verfahren im Jänner ausfällt. Die Zeit bis zu dem Prozess wegen der aktuellen Vorwürfe, seine Stieftochter sexuell missbraucht und mit ihr ein Kind gezeugt zu haben, wird der Mann also mit ziemlicher Sicherheit hinter Gittern verbringen.

Vaterschaft soll nächste Woche geklärt werden

Nächste Woche soll das Ergebnis eines Vaterschaftstests vorliegen. Ein dementsprechendes Gutachten sei bereits in Auftrag gegeben worden, teilte Magdalena Wehofer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt am Mittwoch mit.

Die Zwölfjährige und ihr Baby befinden sich weiterhin im Spital, sagte die Leitende Sozialbarbeiterin des Landes, Bettina Horvath. Derzeit werde eine Unterbringungsmöglichkeit für die beiden gesucht. Auch für zwei jüngere Geschwister der Zwölfjährigen wurde eine neue Unterbringung gesucht. Die beiden Kinder leben nun bei Pflegefamilien.

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