Hofer ist Dritter Nationalratspräsident

Der burgenländische FPÖ-Politiker Norbert Hofer ist am Dienstag zum Dritten Nationalratspräsidenten gewählt worden. Der FPÖ-Vizeparteichef erhielt 80,3 Prozent der gültigen Stimmen.

ORF-Burgenland-Redakteurin Patricia Spieß hat mit Norbert Hofer kurz nach seiner Wahl gesprochen:

burgenland.ORF.at: Herr Hofer Sie haben bei der Wahl heute 80 Prozent der Stimmen bekommen und erklärt, Sie wollen als Brückenbauer fungieren. Wie ist denn das gemeint?

Norbert Hofer: Ich glaube, dass wir eine völlig neue Herausforderung im Parlament haben, nachdem jetzt sechs Parteien vertreten sind - mit zum Teil völlig unterschiedlichen weltanschaulichen Ausrichtungen. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass diese unterschiedlichen Ausrichtungen zu einem Mehrwert führen und nicht zu mehr Streit.

burgenland.ORF.at: Als Nationalratspräsident müssen Sie parteiunabhängig agieren. Wird Ihnen das schwerfallen?

Hofer: Nein, ich glaub’, das fällt mir nicht schwer. Ich glaub’, das liegt mir sogar. Ich habe zu Vertretern aller Parteien sehr, sehr gute Kontakte und freue mich auch, dass ich jetzt diese Rolle - von der ich glaube, dass sie mir auf den Leib geschneidert ist - auch ausüben kann.

burgenland.ORF.at: Einen Ordnungsruf für FPÖ-Klubchef Heinz Christian Strache können Sie sich vorstellen?

Hofer: Ich darf bei meiner Vorsitzführung nicht unterscheiden, wer welcher Partei angehört. Wenn ein Ordnungsruf für jemanden ansteht, dann habe ich den zu erteilen, egal welcher Partei der Redner angehört.

burgenland.ORF.at: Ihr Vorgänger Martin Graf hat häufig für Aufregung gesorgt: Es ging um Kontakte zur rechten Szene, seine Mitarbeiter etwa haben bei rechtsradikalen Versandhäusern eingekauft. Wie sorgfältig suchen Sie sich denn Ihre Mitarbeiter aus?

Hofer: Ich habe meine Mitarbeiter sehr, sehr sorgfältig ausgesucht - auch was die inhaltliche Kompetenz anbelangt, weil ich ja völlig andere Themenschwerpunkte setzen werde: etwa im Bereich der Behinderten- und der Umweltpolitik. Und ich hab’ daher auch meine Mitarbeiter nach diesen Themengebieten ausgesucht und glaube, dass ich einen ganz guten Griff gemacht habe.

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