Bürger kämpfen für Zwergohreulen

Eine Bürgerinitiative hat in Forchtenstein 600 Unterschriften gegen den Bau von Häusern im Naturpark Rosalia-Kogelberg gesammelt. Naturschützer befürchten, dass der Lebensraum der ohnehin bedrohten Zwergohreulen durch die Bebauung gefährdet sein könnte.

Der Naturpark Rosalia-Kogelberg erstreckt sich über 13 Gemeinden. 700 Hektar davon entfallen auf Forchtenstein (Bez. Mattersburg). Drei davon sollen verbaut werden, wenn es nach der Gemeinde Forchtenstein geht. Vergangenen März wurde dafür der Grundsatzbeschluss gefasst. Doch Naturschützer wollen, dass das Natura-2000-Gebiet in seiner vollen Größe erhalten bleibt. Sie sammelten dafür rund 600 Unterschriften und legten sie Bürgermeisterin Friederike Reismüller (SPÖ) vor.

Größtes Zwergohreulen-Gebiet Österreichs

Das Gebiet sei ein wichtiger Erholungsraum für Mensch und Tier - besonders für die vom Aussterben bedrohte Zwergohreule, meinen die Tierschützer. Denn der Naturpark Rosalia-Kogelberg sei das größte Zwergohreulen-Wohngebiet österreichweit. Würden die drei Hektar des Naturparks verbaut werden, würde der Lebensraum der Zwergohreule massiv eingeschränkt werden, befürchten die Mitglieder der Bürgerinitiative.

Das sieht die Bürgermeisterin anders. Es gebe auch nach der Bebauung der Fläche noch genug Platz für die Zwergohreulen, so Reismüller. Außerdem sei die Zwergohreule ein Zugvogel und sei ohnehin nur von Mai bis Oktober im Naturschutzgebiet.

Noch kein fixer Zeitplan

Wann genau mit dem Bau begonnen werden soll, steht jedenfalls noch nicht fest. Zuerst müsse der Flächenwidmungsplan acht Wochen aufgelegt werden, erklärte Reismüller. In dieser Zeit gebe es noch Gelegenheit für Einsprüche. Dann müsse das Vorhaben noch verschiedene Stationen durchlaufen, bevor endgültig gebaut werden kann. „Unter einem dreiviertel Jahr passiert nichts“, so die Bürgermeisterin wörtlich.