Sigleß: Weitere Awarengräber gefunden

Ein Waldstück zwischen Sigleß und Wiesen im Bezirk Mattersburg wird seit einigen Jahren von Archäologen systematisch untersucht. Der Ort dürfte den letzten Awaren als Friedhof gedient haben, jetzt wurden weitere Gräber gefunden.

Insgesamt 109 Gräber hat das von der Gemeinde Sigleß finanzierte Grabungsteam rund um Archäologin Dorothea Talaa seit 2008 freigelegt. Zuletzt wurde das Grab einer awarischen Frau gefunden. „Dieses Grab gehört zu den aufwändigsten, die wir hier je gefunden haben. Man könnte schon fast einen Kleinwagen darin parken“, sagt die Archäologin.

Awarengrab

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Eines der freigelegten Gräber

1.200 Jahre alt

Die Funde sind rund 1.200 Jahre alt, sie stammen aus der Spätawarenzeit - einer Zeit, in der die fast 250 Jahre dauernde Awarenherrschaft im pannonischen Raum schon zu Ende war und das Volk in anderen Völkern aufging. Damals wurde Europa zu dem, was es heute ist, so Dorothea Talaa. Man sei bei den Grabungen auf viele Menschen asiatischer Abstammung gestoßen. „Möglicherweise ist das eine ganz besondere Gruppe, die unter den Awaren zur Aristokratie aufgestiegen ist. Licht ins Dunkel werden DNA-Untersuchungen bringen“, sagt Talaa.

Archäologische Fundstücke

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Fundstücke

Die Fundstelle in Sigleß ist jedenfalls reichhaltig. Künftig sollen die Funde auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, denn die Gemeinde plant ein Museum.