Exklusiv: Erstes Interview der Basejumper

Am vergangenen Wochenende haben zwei sogenannte Basejumper in Kärnten für Aufregung gesorgt: Sie sind ohne Genehmigung von einem 70 Meter hohen Aussichtsturm gesprungen. Mit dabei war auch der einzige Basejumper aus dem Burgenland.

Das Video im Internet hat sich rasend schnell verbreitet: Innerhalb weniger Tage haben zehntausende Menschen den riskanten Sprung vom Pyramidenkogel angeschaut. Die Springer selbst wollen anonym bleiben, denn ihnen droht eine saftige Geldstrafe, aber mit ORF-Burgenland-Reporter Alex Kofler sprach der Burgenländer, gemeinsam mit seinen beiden Freunden, über sein waghalsiges Hobby.

Interview als Audiofile:

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Basejumper Interview

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ORF-Burgenland-Reporter Alex Kofler bei dem Interview mit dem burgenländischen Basejumper und seinen Freunden

Video stammt von anderem Besucher

Ein Sprung wie der am Pyramidenkogel bedarf gründlicher Vorbereitung. „Es ist einfach einbesonderes Erlebnis, so eine Struktur zu springen. Wenn man dort hingeht und es als Erster macht, dann ist das ein Erlebnis, dass man nie vergisst“, so ein anderer der Basejumper zu dem Sprung vom Aussichtsturm des Pyramidenkogels.

„So wie dieses Objekt war, wäre es nicht anders zu springen gegangen. Wir haben es so legal wie möglich gemacht. Wir haben dort Eintritt bezahlt, wir haben nichts beschädigt und absolut nichts gemacht. Andere Leute sind dann eben mit der Rutsche runter, wir sind mit dem Fallschirm runter gesprungen. Für uns wäre es natürlich am Besten, wenn wir springen können, wo es niemand sieht. Wir würden auch nie Videos posten. Dieses Video, das im Umlauf ist, ist nicht von uns, das stammt von jemanden der vor Ort war. Wir würden nie ein Video posten“, so der Basejumper aus dem Burgenland.

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Mehr als Adrenalinkick

Beim Basejumpen geht es dem Burgenländer um mehr als nur den Adrenalinkick, oder den Reiz des Verbotenen. „Man freut sich, dass man es gemacht hat“, so der Basejumper. Mehr als 200 Menschen sind in den vergangenen drei Jahrzehnten beim Basejumpen in den Tod gestürzt. Das Risiko hält der selbständige Tischler trotzdem für kalkulierbar.

„Wieviele Tote es jedes Wochenende beim Klettern gibt hört man nicht. Das ist ein Massensport und schon alltäglich. Wenn dort etwas passiert sind es Helden, wenn bei uns etwas passiert, sind wir Deppen“, so der Basejumper.

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Mit Fallschirmspringen begonnen

Angefangen hat der Burgenländer mit dem Fallschirmspringen, erst mit genügend Erfahrung ist er dann zum Basejumpen gekommen. Auch der Sprung am Pyramidenkogel war gründlich geplant. „Er war in dieser Situation, bei den Bedingungen, die dort zu dem Zeitpunkt geherrscht haben, absolut safe“, so der Basejumper.

Dem Burgenländer und seinen Freunden liegt viel daran, dass Basejumping als Sport akzeptiert wird. Seit einigen Jahren werden auch offizielle Wettkämpfe im Basejumpen ausgetragen, heuer erstmals auch in Österreich: Anfang September stürzen sich die weltbesten Basejumper vom Wiener Donauturm.

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