Kein Österreich-Hitzerekord in Neusiedl am See
Die rekordverdächtigen 40,6 Grad Celsius die am Donnerstag um 13.40 Uhr in Neusiedl am See gemessen wurden, werden von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik offiziell nicht anerkannt.
„Es gab mehrere Gründe. Erstens ist es ein extrem ungewöhnlicher Anstieg innerhalb kurzer Zeit. Es stieg innerhalb weniger Minuten von 38 Grad auf 40,6 Grad und fiel wieder zurück auf 38 Grad. An einem Tag mit normaler Sonneneinstrahlung ist das unwahrscheinlich und die Höchstwerte sind auch erst zwischen 16.00 Uhr und 17.00 Uhr zu erwarten“, so Thomas Wostal von der ZAMG.
Verschiedene Gründe für Anstieg
Zudem passt der hohe Wert auch mit den Messstationen in der Umgebung - Eisenstadt, Andau oder Mattersburg nicht zusammen. Über den Grund könne man spekulieren, so Wostal. „Es ist durchaus möglich, dass ein Fahrzeug in der Nähe kurz gehalten hat, oder ein Baufahrzeug in der Umgebung war. Das ist eine realistische Variante, die diesen Anstieg um zwei Grad erklären würde“, so Wostal.
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40,3 Grad in Neusiedl
Damit geht der Hitzerekord nach Bad Deutsch Altenburg nach Niederösterreich, wo 40,5 Grad gemessen wurden. Der Burgenlandrekord wurde am Donnerstag dennoch gebrochen. Und zwar dann etwas später am Donnerstagnachmittag mit 40,3 Grad an der Messstation ebenfalls in Neusiedl am See. Platz 3 österreichweit geht nach Güssing - dort wurden 40 Grad gemessen.
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Genaue Prüfung durch ZAMG
Am Freitag ging die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, kurz ZAMG, der Frage nach, welche Gemeinde wirklich den Hitzerekord hält. Die Messstelle Neusiedl am See wurde auf Herz und Nieren geprüft. Aus meteorologischer Sicht war dieser ungewöhnliche, schnelle Temperaturanstieg schwer erklärbar.
„Man geht verschiedene Parameter durch. Man schaut zum Beispiel, ob die Windstärke und die Windrichtung zu dem Temperaturverlauf passen. Man vergleicht auch die Nachbarstationen Mattersburg, Eisenstadt und Andau. Dann schaut man, wie dort der Temperaturverlauf war. Also diese Sachen werden jetzt alle überprüft und dann schaut man, ob das meteorologisch realistisch ist“, so Thomas Wostal von der ZAMG.