Biomasse: Debatte über Förderungen

Nach der Insolvenz des Biomassekraftwerks Güssing entsteht nun eine Debatte über Subventionen für Biomasseanlagen. „Die Biomassenutzung soll nicht mehr ausgebaut werden“, sagte Walter Boltz, Chef der E-Control, im ORF-Interview.

„Güssing ist nur die Spitze des Eisberges“, so Boltz in Anspielung auf diese Insolvenz in Zusammenhang mit „enormen Förderbeträgen“ und weiteren Biomasse- und Biogasanlagen, die in Österreich stillstehen. Seit 2002 seien 1,2 Milliarden Euro alleine in die Biomasse geflossen.

Es gebe inzwischen wohl die Erkenntnis, dass Holz zuerst einer stofflichen Nutzung zugeführt werden müsse, sagte Boltz. Ob man bis 2015 in Österreich das Ziel eines 15 Prozent hohen Anteils an Alternativenergien erreichen könne, bezweifelte Boltz, aber es sei möglich. Bis 2020 seien die Klimaziele mit Ökostrom sehr wohl erreichbar, „aber wohl mit einem geringeren Anteil Biomasse und -gas daran“.

„Zusperren statt Dauersubvention“

„Die Güssinger waren sehr geschickt im Anzapfen von Fördermitteln. Anlagen, die permanent Subventionen benötigen, sind keine gute Idee“, sagte Boltz. „Da ist es besser, man sperrt zu.“ Holz sei als Rohstoff zu teuer, um es direkt zu verbrennen, sagte Boltz. Die Papierindustrie befindet sich seit Wochen in Österreich mit demselben Thema auf den Barrikaden.

Auch sei das „Beispiel Güssing nicht duplizierbar“, so Boltz, und daher nicht auf andere Gemeinden umzulegen, wenn es für den Ort im Burgenland mit seiner Positionierung samt Forschungszentrum ein Erfolg sei.

Interessent für Güssing

Masseverwalter Peter Hajek sen., Rechtsanwalt aus Eisenstadt, sprach am Dienstag von potenziellen Investoren, die möglicherweise in Güssing einspringen könnten, ohne Namen zu nennen - mehr dazu in Interessent für Biomassekraftwerk.