Tibor Aradi: AUVA übernimmt Kosten

Tibor Aradi, dem bei einem Unfall im Burgenland der Arm abgetrennt wurde, hat laut einem ungarischen Medien-Bericht um eine Prothese gebangt. Heute kommt Entwarnung: Die AUVA übernimmt die Kosten für Behandlung und Prothese.

Noch am Dienstag hatte die ungarische Boulevardzeitung „Blikk“ in ihrer Online-Ausgabe berichtet, dass Tibor Aradi laut einem nun zugestellten Bescheid einer nicht näher genannten österreichischen Behörde kein Anrecht auf Schadenersatz habe.

Die Familie von Aradi hatte angekündigt, Einspruch erheben und selbst vor Gericht gehen, um zu ihrem Recht zu kommen, schrieb „Blikk“. Der Vater äußerte Sorgen um die Gesundheit seines Sohnes, der derzeit in einem Wiener Spital an einem Rehabilitationsprogramm teilnimmt.

Versorgung ja, Schadenersatz nein

Heute gibt die Allgemeine Unfallversicherung AUVA Entwarnung. Die Versorgung der Opfer von Arbeitsunfällen sei ihre gesetzliche Aufgabe, heißt es seitens der AUVA.

„Es ist aber völlig richtig, dass er kein Anrecht auf Schadenersatz hat, da es ja kein Schadensfall ist. Weil die AUVA ohnehin schon alle Leistungen übernimmt, kann er kein Schmerzensgeld einklagen - das ist gesetzlich verankert“, sagt AUVA-Sprecherin Gabriela Würth.

Krankengeld für Unfallopfer

Momentan erhält das Unglücksopfer Krankengeld. „Wenn das ausgelaufen ist und es bis dahin noch keinen endgültigen Bescheid gibt, wird eine Vorfinanzierung durch die AUVA übernommen“, so die Sprecherin.

Um einen endgültigen Bescheid zustellen zu können, müsse zunächst festgestellt werden, wie hoch der Leistungsanspruch des Arbeiters ist. „Das hängt davon ab, wie die Heilung von sich geht, wie schnell dieser Stumpf abheilt. Das wird noch etwas länger dauern.“ Danach bekommt der Ungar eine Prothese.

Unfall im Mai

Der 37-jährige Tibor Aradi war am 11. Mai auf einer Bauschuttdeponie im Burgenland mit dem rechten Arm in ein laufendes Rüttelsieb geraten. Dabei wurde ihm der Unterarm abgetrennt. Nach dem schweren Unfall war der Ungar im Schock knapp 20 Kilometer selbst mit dem Auto bis ins Spital nach Eisenstadt gefahren.

Nach einem sechsstündigen Eingriff im AKH in Wien, bei dem ihm der Arm wieder angenäht wurde, schien die Heilung zunächst gut zu verlaufen. Doch dann machten Hämatome die Abnahme des Unterarms notwendig - mehr dazu in Tibor Aradi: Mann ohne Arm kehrt heim.

Verfahren gegen Dienstgeber eingestellt

Indes ist das Verfahren gegen den Dienstgeber mangels Sorgfaltsverstoß eingestellt worden, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft. Man habe kein fahrlässiges Handeln seitens des Dienstgebers feststellen können, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.