Aufregung um Hautzinger wegen NS-Vergleich

Heftige Aufregung um eine Aussage von Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Stefan Hautzinger: Es geht um einen Vergleich der Angriffe auf Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) im Zuge der Bienendebatte mit NS-Massakern.

Die Aussagen standen im Mitteilungsblatt der Landwirtschaftskammer. Die Grünen sind empört und fordern eine Entschuldigung. Auch die SPÖ übt heftige Kritik. Wolfgang Spitzmüller, grüner Biobauer aus Oberschützen, fordert Franz Stefan Hautzinger auf, sich umgehend zu entschuldigen. Die burgenländischen Bauern und Bäuerinnen hätten sich keine Vertretung verdient, die sich durch so unfassbare Aussagen bis auf die Knochen blamiere.

Konkret heißt es in dem Text des Mitteilungsblattes der Landwirtschaftskammer von Präsident Hautzinger: "Er (Berlakovich), hat vielleicht politisch nicht damit gerechnet, dass nach seinen vielen Erfolgen auf der Sachebene die Kronenzeitung, die NGO’s und auch ein ehemaliger Minister aus dem Burgenland eine Rechnung offen hatten und eine menschenverachtende Kampagne starten. Vielleicht war es naiv zu glauben, dass nach den Lehren des zweiten Weltkriegs und den heutigen Lippenbekenntnissen des „Niemals wieder“ eine derartige Volksverhetzung mit daraus resultierendem Blutrausch in der österreichischen Demokratie noch (sic!) möglich ist.“

Hautzinger spielte in dem Artikel auch wörtlich auf die Lehren des Zweiten Weltkrieges an. Grüne und auch die SPÖ fordern eine umgehende Entschuldigung. Es sei geschmacklos Menschen, die sich für etwas einsetzen mit Nazischergen zu vergleichen, so SPÖ-Landesgeschäftsführer Robert Hergovich. Auch Grün-Mandatar Michel Reimon forderte eine umgehende Entschuldigung bei allen Opfern des NS-Regimes und auch Umweltorganisationen.

Hautzinger: Entschuldigung für Aussage

Franz Stefan Hautzinger nahm dazu Donnerstagmittag gegenüber dem ORF Burgenland Stellung. „Im Nachhinein würde ich diese Formulierung so nicht mehr verwenden. Das war genau am Höhepunkt der emotional geführten Debatte. Ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass man nicht nur einseitig informieren, sondern das Thema von allen Seiten ansehen sollte und auch die Frage beantworten sollte, was mit den vielen Bauern passiert, die durch dieses Verbot große Einkommensverluste erleiden“, so Hautzinger. Hautzinger hob hervor, dass es nie seine Absicht war jemanden zu beleidigen und dass er sich auch für die Aussage entschuldigen möchte.