Armenischer Familie droht Abschiebung

Einer fünfköpfige Familie aus Armenien, die in den vergangenen zwei Monaten in Pinkafeld lebte, droht die Abschiebung. Die Familie befindet sich derzeit im Schubhaftzentrum in Eisenstadt. Das Land wird bis Dienstag entscheiden, ob die Familie tatsächlich abgeschoben wird.

Karen und Nune Simonyan sind Ende 2008 mit ihren drei Kindern aus Armenien geflohen. Als Fluchtgrund nannten sie politische Verfolgung in ihrer Heimat. Im März 2009 reiste die Familie in Österreich ein. Anträge auf Asyl wurden in allen Instanzen abgelehnt. Ende 2012 wurde ein Bleiberechtsantrag bei der BH Vöcklabruck eingebracht.

Über Wien gelangte die Familie vor zwei Monaten nach Pinkafeld. Dort wohnte sie in der Franziskusgemeinschaft. Die BH Oberwart hat nun die Abschiebung der Familie veranlasst. Am Freitag wurde sie von der Polizei abgeholt und in das Schubhaftzentrum Eisenstadt überstellt. Als Begründung nannte der Bezirkshauptmann, dass die Familie erst kurz in Pinkafeld und daher noch nicht integriert sei. Weiters gilt Armenien offenbar als sicheres Land.

Familienvater fürchtet um sein Leben

Andererseits soll sich im Akt eine Bestätigung der österreichischen Vertretung in Armenien finden, wonach der Vorfall, der zur Flucht führte, sich tatsächlich zugetragen hat. Nach Angaben eines Freundes der Familie hat Karen Simonyan als Polizist in Armenien einen Politiker verhaftet. Er fürchte deshalb um sein Leben und das seiner Angehörigen.

Andere Familien, die aus Armenien geflohen waren, haben erst in den vergangenen Monaten humanitäres Bleiberecht erhalten. Familie Simonyan wurde und wird von einer Reihe von Privatpersonen unterstützt. Die Grünen aus dem Bezirk Oberwart fordern von den Spitzen der Landespolitik, sich nicht hinter Paragrafen zu verstecken, sondern die Menschlichkeit in den Fokus zu rücken. Das Land will nun die Unterlagen prüfen. Gibt es kein Bleiberecht, wird die Familie abgeschoben.