Rückschlag für Tibor: Arm abgenommen

Tibor Aradi, jener ungarische Arbeiter, dem bei einem Arbeitsunfall in Purbach der Arm abgetrennt worden war, hat seinen Arm nun doch verloren. Freitagvormittag musste ihm der Arm im Wiener AKH endgültig abgenommen werden.

Nach anfänglichen positiven Meldungen nach den ersten Operationen traten Komplikationen auf. Tibor Aradi, dem vor rund zwei Wochen bei einem Arbeitsunfall in Purbach der Unterarm abgetrennt wurde, war am Mittwoch erneut im Wiener AKH operiert worden. Laut AKH war die OP notwendig, weil sich ein Hämatom gebildet hatte.

Ursprünglich hätte er am Freitag, zwölf Tage nach dem Unfall, nach Hause kommen sollen. Stattdessen wurde ihm am Vormittag nach einer drei Stunden Operation der Arm abgenommen.

Zustand hatte sich verschlechtert

Laut Oskar Aszman, dem verantwortlichen Arzt, hatte sich sein Zustand schon Anfang der Woche verschlechtert. Anfangs waren es qualvolle Schmerzen, dann ist eine Thrombose dazugekommen. Am Mittwoch musste er plötzlich operiert werden. Eine Infektion hatte es noch verschlimmert.

Der behandelnde Arzt meinte, dass Keime die bereits in der Sandgrube in den abgetrennten Arm gelangt sind, die Infektion ausgelöst haben. Tibor Aradi hat den Kampf um seinen Arm verloren. Künftig wird er mit einer Prothese leben müssen, so Aszman. „Es wird ein wenig dauern, aber am Ende wird er eine Hand bekommen, mit der er in seinem Beruf auch eine entsprechende Leistung bringen kann“, so Aszman. Der Arzt rechnete damit, dass er Ende nächster Woche das Spital verlassen wird können.

Dass sich Tibor Aradi nach der ersten Operation, bei der ihm in sechs Stunden sein abgetrennter Unterarm wieder angenäht worden war, so rasch erholt hatte, grenzte an ein Wunder und war auch seiner guten Konstitution zu verdanken. Zunächst sollte er ja bereits diese Woche schon nach Hause entlassen werden. Die Hoffnung auf baldige Genesung erfüllte sich für Tibor Aradi aber leider nicht.

Tibor Aradi im AKH

ORF

Tibor Aradi im Krankenhauszimmer

Arm in Rüttelsieb abgetrennt

Der Arbeiter aus Ungarn war in einer Bauschuttdeponie mit dem Arm in ein laufendes Rüttelsieb geraten, als er die Maschine reinigen wollte. Dabei wurde ihm der Unterarm abgetrennt. Der Ungar schaffte es, das Sieb abzustellen und den Unterarm aus der Öffnung zu fischen. Er setzte sich sofort ins Auto und fuhr mit dem abgetrennten Körperteil in die Unfallambulanz des Krankenhauses Eisenstadt.

Nach einer Odyssee – falsche Krankenhauseinfahrt, Aufforderung, zum neuen Eingang zu fahren, Parkschein im Parkhaus lösen - wurde der Mann in der Unfallambulanz behandelt. Im AKH wurde ihm schließlich in einer sechsstündigen Operation der Arm wieder angenäht.

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