Nach Explosion: Auswertung der Spuren

Nach der Explosion in Eisenstadt, bei der Mittwochnachmittag ein 47-jähriger Familienvater ums Leben gekommen ist, haben Experten vom Bundes- und Landeskriminalamt eine akribische Spurensuche durchgeführt. Die Auswertung werde ein bis zwei Wochen dauern, hieß es.

Am Mittwochabend wurden vorerst die Ermittlungen eingestellt, nachdem alle Spuren gesichert wurden. Es waren auch ein Sprengmittelspürhund und ein Brandmittelspürhund im Einsatz. „Die beiden Diensthunde konnten keine Gegenstände, die auf den Explosionsgegenstand hinweisen könnten, finden. Die weiteren Untersuchungen übernimmt jetzt die Kriminaltechnik anhand der Spuren, die gesichert wurden“, so Polizeisprecher Michael Takacs Donnerstagfrüh. Die Auswertung der Spuren werde seiner Einschätzung nach mindestens ein bis zwei Wochen dauern.

Spurensuche

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Ermittler mit Ausrüstung an Ort und Stelle

Nichts wird ausgeschlossen

Laut Takacs könne man derzeit weder einen Unfall noch ein Sprengmittel ausschließen. „Eine weitere Option, die, wenn es nötig ist, die Staatsanwaltschaft anordnen wird, ist eine Obduktion. Bis dato wurde einmal der Tatort gesichert und die Spuren werden ausgewertet“, so Takacs.

Es gebe viele Möglichkeiten, was eine Explosion ausgelöst haben könnte - angefangen von einem Kanister bis zu einer Gaskartusche. „Die Wucht, die war schon beachtlich. Wir schließen natürlich nichts aus, bis wir analysiert haben, woher die Splitter kommen“, so Takacs.

Laut der burgenländischen Landessicherheitszentrale wurde am Mittwochnachmittag in dem Garten eines Privathauses ein Feuer angezündet. Die Polizei Eisenstadt wurde gegen 15.30 Uhr über einen Notruf verständigt, dass es zu einer Explosion gekommen sei, bei der ein Mann schwer verletzt worden sei, sagte Takacs.

Explosion in Eisenstadt

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Einsatzkräfte am Ort der Explosion

Noch an der Unfallstelle gestorben

Die Polizei traf nach dem Notarztwagen ein. Der Notarzt hatte bereits mit den Wiederbelebungsmaßnahmen bei dem 47-jährigen Familienvater begonnen. Es konnte allerdings nur noch der Tod des Mannes festgestellt werden, so Takacs. Der Mann sei noch an der Unfallstelle oder dem Tatort gestorben.

Hinter der Mauer ereignete sich die Explosion

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Hinter dieser Mauer kam es zur Explosion

Offenbar Unrat verbrannt

Neben dem ums Leben gekommenen Mann habe es einen Brandherd gegeben: „Augenscheinlich wurde hier Unrat verbrannt, und dabei ist es zur Explosion gekommen“, sagte Takacs. Da die Unfallursache vorerst nicht genau festzustellen gewesen sei, seien das Landeskriminalamt Burgenland sowie zur Unterstützung auch Brandermittlungstechniker des Bundeskriminalamts angefordert worden. Auch ein Brandmittelspürhund soll eingesetzt werden.

„Das Glück für die Umgebung war, dass der Garten, wo das verbrannt wurde, umzäunt ist mit einer circa drei Meter hohen Mauer. Somit hat es keine Verletzungen Unbeteiligter gegeben“, sagte der Polizeisprecher. Gefunden wurde der 47-Jährige von seiner Frau. Die Familie des Verstorbenen wird von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Explosion in Eisenstadt

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Nachbarn bemerkten Rauch

Die Stadtfeuerwehr Eisenstadt rückte nach dem Alarm mit einem Tanklöschfahrzeug und einem Kommandofahrzeug sowie zwölf Einsatzkräften aus. Als die Feuerwehrleute eintrafen, nahmen sie einen leichten Glimmbrand wahr. „Den haben wir so weit gelöscht, dass man keine Spuren beseitigt“, sagte Feuerwehreinsatzleiter Reinhold Hübner. „Es hat nur mehr geglost“, so Hübner.

Nachbarn bemerkten vor dem Knall dunklen Rauch: „Ich habe beim Fenster rausgesehen und schwarzen Rauch bemerkt. Danach knallte es, und weißer Rauch stieg auf“, schilderte Paul Maurer aus dem Nachbarwohnblock der APA: „Es hat sich angehört, als ob es einen Autoreifen zerrissen hat.“

Im Hof spielende Kinder seien erschrocken, „aber auch wir Erwachsenen“. „Ich war früher selbst Feuerwehrmann, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte Maurer.