Ungarn fordert Land zurück

Ungarn will Grund und Boden zurück: Die Regierung hat das Bodengesetz geändert, es soll EU-Bürgern künftig unmöglich sein, neues Ackerland in Ungarn zu kaufen. Von den Änderungen sind auch einige burgenländische Grundbesitzer betroffen.

Die ungarische Regierung unter Premier Viktor Orban verschärft nun also auch die Gangart gegenüber österreichischen Bauern. Neues Ackerland kaufen soll gar nicht mehr möglich sein. Auch schon vor Jahren abgeschlossene Kaufverträge will die Regierung jetzt für nichtig erklären - mehr dazu in Ungarn enteignet ausländische Bauern. Die österreichischen Eigentümer sollen - trotz rechtsmäßigen Erwerbs - aus dem Grundbuch gestrichen werden.

Markus Wolf

ORF

Markus Wolf

Wolf bangt um 100 Hektar in Ungarn

Auch Bauern aus dem Burgenland sind betroffen - es droht die Enteignung. Einer von ihnen ist Markus Wolf. Seit 13 Jahren bewirtschaftet er als Eigentümer seine 100 Hektar Ackerfläche. Der Grund liegt seit jeher im Naturpark Örseg. Das jüngst geänderte Gesetz besagt auch, dass der Staat Ungarn diese Naturpark-Flächen zurückhaben will. Er habe schon vor etwa einem Jahr ein Schreiben vom Naturpark Örseg, in dem mitgeteilt wurde, dass die betroffenen Felder binnen 30 Tagen enteignet werden sollen. Daraufhin habe man Einspruch erhoben, derzeit ist ein Rechtsstreit im Gange.

Große Verunsicherung

Burgenlands Bauern sind verunsichert: Denn was heute in Ungarn gilt, kann morgen schon wieder ganz anders sein. Am Freitag wird laut österreichischer Botschaft in Budapest das erste Enteignungsverfahren vor Gericht verhandelt.