Handymast im Kirchturm sorgt für Aufregung

Ein geplanter Handymast im Illmitzer Kirchturm sorgt derzeit für Aufregung in der Nationalpark-Gemeinde. Während sich die Pfarre über zusätzliche Mieteinkünfte freut, befürchten die Gegner, dass sie krank werden.

In einem Schreiben vom 3. Juni 2012 wurden die Bürger darüber informiert, dass künftig nicht nur die Glocke im Kirchturm beherbergt sein soll, sondern auch ein Handymast. „Dieses Schreiben haben wir aber erst erhalten, nachdem die Bauverhandlung stattgefunden hat und der Pfarrer gemerkt hat, dass es doch Widerstände gibt“, sagt Tanja Jandl-Garnter, Initiatorin einer Unterschriftenaktion gegen den geplanten Handymast.

Schreiben an die Illmitzer

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Schreiben an die Illmitzer

„Alles korrekt abgelaufen“

Auch dem ORF Burgenland hat Pfarrer Josef Hirschl das Schreiben zukommen lassen - mit dem Hinweis, dass ein weiteres Interview zu diesem Thema nicht mehr notwendig sei. Für ihn ist fix, dass der Handymast errichtet wird. Auch für die Gemeinde - nachdem baubehördlich alles korrekt abgelaufen sei. „Wir haben einen Vertrag mit A1, in dem steht, dass der Mast abgebaut werden muss, sobald die Strahlenbelastung zu hoch wird. Unser Wunsch wäre gewesen, das schon vorher zu machen. Doch der Pfarrer hat den Vertrag schon vor der Bauverhandlung unterschrieben“, sagt Bürgermeister Alois Wegleitner (SPÖ).

Handymast

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Neben dem Sportplatz gibt es bereits einen Handymasten

Hat Vorgehen ein System?

Die Handymast-Gegner vermuten hinter Pfarrer Hirschls Vorgehen ein System. Denn er war davor in Rust und in Oggau tätig - in beiden Ortschaften gibt es Handymasten in den Kirchtürmen. Für die Pfarre kann es nur von Vorteil sein, meint Hirschl in dem erwähnten Schreiben - immerhin bekäme man von A1 400 Euro Miete im Monat. Doch das Geld solle nicht der einzige Anreiz sein, meinen die Anrainer. „Die Kirche soll ein Ort der Ruhe bleiben“, meint Walter Loos, ein Anrainer.

Handymast-Gegner

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Die Handymast-Gegner

200 Unterschriften gegen Mast

200 Illmitzer haben bei einer Unterschriften-Aktion gegen die Errichtung des Mastes mitgemacht. Sie meinen, dass ein weiterer Handymast nicht notwendig sei - nachdem es auf dem Sportplatz ohnehin einen gebe. Der Mobilfunkanbieter A1 meint wiederum, dass vor allem der Westen von Illmitz unterversorgt sei. Die Fronten bleiben also verhärtet.