Oberwart: Gedenken an Roma-Attentat

18 Jahre ist es mittlerweile her, dass bei einem Attentat vier Männer - Angehörige der Volksgruppe der Roma - in Oberwart ermordet wurden. Die vier sind im Februar 1995 getötet worden. Am Ort des Geschehens fand am Sonntagnachmittag eine Gedenkfeier statt.

Den schrecklichen Anschlag kann niemand vergessen. Am 4. Februar 1995 wurden vier Roma durch die Rohrbombe von Franz Fuchs getötet. Das geschah nur wenige Meter von der Roma-Siedlung entfernt. Die Bombe war im Sockel einer Tafel versteckt. Auf der Tafel war zu lesen: „Roma zurück nach Indien“. Für Josef Simon, Peter Sarközi, Karl und Erwin Horvath kam jede Hilfe zu spät.

Gedenktag Roma-Attentat

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Gedenkfeier

Tabuthema Attentat

„In der Siedlung ist es nach wie vor ein Tabu, über dieses Attentat zu reden. Einige Betroffene sind weggezogen, weil sie dem Druck nicht standgehalten haben“, so Stefan Horvath, der Vater von zwei Opfern.

„Für mich ist es persönlich wichtig. Es ist so ähnlich, wie die Feierlichkeiten in den Konzentrationslagern - man darf nie mehr vergessen“, sagte Horvath.

Gedenktag Roma-Attentat

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Schwerstes politisches Attentat seit 1945

Der Bombenattentäter Fuchs wurde nach seiner Verhaftung, zwei Jahre nach dem Anschlag in Oberwart, zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Jahr 2000 nahm sich Fuchs in seiner Zelle das Leben. Der Anschlag gilt als das folgenschwerste politische Attentat in Österreich seit Ende des Zweiten Weltkriegs.