Schneeverwehungen sorgten für Verkehrschaos

Die Einsatzkräfte von mehr als 100 Ortsfeuerwehren mussten am Freitag aufgrund der Schneeverwehungen zu rund 270 Einsätzen ausrücken. Trotz der Masse an Unfällen wurde laut Landessicherheitszentrale Burgenland niemand verletzt. Die B50 war den ganzen Tag über gesperrt.

Seit Mittwoch hat der Schnee das Burgenland fest im Griff - mehr dazu in Mehr als 100 Einsätze wegen Schneefalls. Der Schneefall hörte am Freitag zwar auf, die Situation auf den Straßen blieb für die Autofahrer aber schwierig. Generell ging am Freitag die größte Gefahr von den Schneeverwehungen aus. Deswegen waren viele Straßen gesperrt. Hier erfahren Sie, welche Routen aktuell gesperrt sind: Ö3 Verkehrsservice.

Schneeverwehungen

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Schneeverwehungen schon in den Morgenstunden

B50 gesperrt

Neuralgische Punkte im Norden waren die Ostautobahn (A4) bei Mönchhof, die Nordostautobahn (A6) und die B50, die in der Früh zwischen Eisenstadt und Breitenbrunn gesperrt wurde.

„Die Situation auf der B50 ist prekär. Zwischen Eisenstadt und Schützen ist ein Lieferfahrzeug ins Schleudern geraten und quer gestellt. Die Feuerwehr ist dabei, das Fahrzeug zu bergen. Auch Räumfahrzeuge von uns sitzen in diesem Stau fest. Die Aktion wird vermutlich so verlaufen, dass das Fahrzeug flottgemacht werden muss und erst danach mit dem Streuen fortgesetzt werden kann“, sagte Alexander Rüdiger Knaack von der Straßenerhaltung Burgenland.

Am späten Nachmittag war die Lage auf der B50 dann stabil, bis auf das Straßenstück zwischen Eisenstadt und Schützen am Gebirge. „Der Wind ist nach wie vor sehr stark und die Schneemengen natürlich gewaltig. Es gibt aber eine Ausweichroute über Trausdorf - St. Margarethen - Oslip und über Schützen dann wieder die Ausfahrt auf die B50“, so Knaack.

Schneeverwehungen im Burgenland

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Sperre auf der B50

Bus mit Schulkindern steckte fest

Auch ein Bus mit Schulkindern steckte zwischen Schützen und Eisenstadt fest. „Wir sind schon seit 7.30 Uhr in dem Stau und wir sehen Feuerwehrleute, die von einem zum nächsten Auto gehen. Es hieß, dass wir bald weiterfahren können - aber es sieht nicht danach aus. Man sieht nicht einmal etwas aus dem Fenster, die eine Seite ist komplett zugeschneit. Kalt ist uns glücklicherweise nicht, weil im Bus geheizt wird. Doch die Luft ist sehr stickig, zwischendurch müssen wir stoßlüften“, erzählt die Schülerin Nina Dvornikovich aus Oslip, die im Bus saß. Im Laufe des Vormittags konnte der Bus aber befreit werden - um die Mittagszeit war der Bus schon in Eisenstadt.

Orkanartige Stürme im Seewinkel

Orkanartige Stürme führten auch im Seewinkel immer wieder zu Schneeverwehungen. Apetlon (Bez. Neusiedl am See) war nur noch über Illmitz erreichbar. Die Situation war sehr kritisch, wie ORF-Burgenland-Redakteurin Ursula Titz berichtete. Auch in Wallern geriet ein Lkw ins Schleudern und musste von der Feuerwehr geborgen werden. Die Verbindungsstraße nach Frauenkirchen war ebenfalls gesperrt.

Feuerwehrleute im Schnee

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Die Feuerwehrleute mussten sich durch den Schnee kämpfen

Edelstal von der Außenwelt abgeschnitten

Edelstal war über die Bundesstraße nicht mehr erreichbar. „Wir sind komplett eingeschneit, die Autos kommen nicht mehr weiter. Gerade haben wir einen Lkw geborgen“, sagte Christian Redl von der Feuerwehr Edelstal.

„Wir sind seit den Nachtstunden in voller Besetzung da und werden auch tagsüber alles besetzen, was wir haben. Wir schauen auch, dass wir unsere Einsatzzyklen ganz genau einhalten können“, so Dietmar Idl von der ASFINAG.

Keine Kurzparkzone in Eisenstadt

„Es reichen zwischen drei und fünf Zentimeter, dass es zu Schneeverwehungen kommt. Autofahrer sollten auf jeden Fall die Geschwindigkeit anpassen“, so Idl. In Eisenstadt sind auch am Freitag die Kurzparkzonen aufgehoben. Der Feuersteig ist außerdem erschwert passierbar, weil er für Räumarbeiten gesperrt ist.

Keine Verletzten

„Erfreulich ist, dass wir trotz der hohen Zahl an Verkehrsunfällen keinen einzigen Verletzten hatten“, sagte ein Sprecher der Landessicherheitszentrale Burgenland. Entspannt hat sich die Situation in den vergangenen Stunden vor dem Grenzübergang Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) auf der Ostautobahn (A4). Dort steckten Donnerstagabend zahlreiche Pkws und vor allem Lkws im Stau fest, das Rote Kreuz versorgte Fahrer und Insassen mit Decken und Tee.

„Die Sperre sowie die Kettenpflicht für Lkws und Pkws auf der ungarischen Autobahn M1 ist momentan aufgehoben. Allerdings gibt es für Lkws an den Grenzübergängen Klingenbach und Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) Probleme. Sie dürfen aktuell nicht in Ungarn einreisen“, berichtete ein Polizist.

Rotes Kreuz in Alarmbereitschaft

Das Rote Kreuz Burgenland hat zwei Schnee-Einsatzgruppen mit jeweils 20 Mitgliedern seit Donnerstag im Bezirk Eisenstadt und Neusiedl in erhöhter Alarmbereitschaft, doch bisher wurden sie noch nicht zu einem Einsatz gerufen.

Verschneite Verkehrszeichen bedingt gültig

Wenn schneebedeckte Verkehrszeichen nicht mehr identifiziert werden können, sind sie ungültig und es ist die allgemeine Verkehrssituation zu beachten. Jene Verkehrsschilder, die man anhand ihrer äußeren Form erkennen kann, wie etwa „Stopp“ und „Vorrang geben“, behalten aber ihre Rechtsgültigkeit, heißt es vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Fahrzeug muss schneefrei sein

Vor Beginn jeder Fahrt muss das Fahrzeug von Schnee und Eis befreit werden. Alle für die Sicht wichtigen Scheiben, Scheinwerfer und Fahrzeug‐Kennzeichen sind von Schnee oder Schmutz zu reinigen. „Sehschlitze“ an den Scheiben können zu lebensgefährlichen Situationen führen und deshalb auch von der Exekutive sanktioniert werden. Fahren Sie mit Abblendlicht auch am Tag. Nebellicht und ‐schlussleuchten sollten nur bei Sichtbehinderung, zum Beispiel bei Nebel und Schneefall, verwendet werden. Nebelscheinwerfer dürfen auch auf engen oder kurvenreichen Strecken verwendet werden.