Bauern bangen um Besitz in Ungarn

Ausländer, die in Ungarn Ackerland erworben haben, werden von der Regierung ins Visier genommen. Es könnte sogar zu Enteignungen kommen. Betroffen davon sind auch Landwirte aus dem Burgenland.

Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus konnten Ausländer in Ungarn bis 1994 problemlos Grund und Boden kaufen. Danach wurden die Gesetze verschärft und mehrfach geändert. Ein Teil des Ackerlandes wurde auch illegal über ungarische Strohmänner an Ausländer verkauft. Wie oft und wie groß diese Fläche ist, darüber gehen die Meinungen weit auseinander.

Acker

ORF

Acker in Ungarn

Die ungarische Regierung will nun möglichst viel Ackerland von den Ausländern zurück haben. Sie sollen verkaufen, manche werden sogar mit Enteignung bedroht. Johann Wurzinger, Landwirt aus Tadten, bewirtschaftet in Ungarn 250 Hektar - Land, das er völlig legal erworben hat, wie Wurzinger betont: „Deshalb bin ich nicht ganz so nervös, obwohl ich schon glaube, dass es keine gute Idee ist, wenn man hier Eigentumsrechte irgendwie beschneiden möchte.“

Hautzinger will Beweise sehen

Drohungen in Richtung ausländischer Grundeigentümer gebe es regelmäßig, sagt Franz Stefan Hautzinger, Präsident der Landwirtschaftskammer. Er bezweifelt, dass viele Flächen illegal gekauft worden seien. Die ungarische Regierung solle Beweise vorlegen: „Solange dies nicht passiert, ist das aus meiner Sicht ein Säbelrasseln, einfach ein Versuch, ein Thema aus dem Hut zu zaubern, um von möglichen anderen wirtschaftlichen Problemen im eigenen Land abzulenken.“

Der zuständige ungarische Staatssekretär betont, dass gezielt die illegale Nutzung ungarischen Bodens bekämpfen will.