Künstler besetzen Haus in Neufeld

Zwei Kunstaktivisten haben ein seit Jahren leer stehendes Haus in Neufeld an der Leitha besetzt. Sie wollen in dem ehemaligen Beamtenwohnhaus ein Zentrum für die freie Kunstszene schaffen.

Neufeld, Dr.-Karl-Renner-Straße 1: Der zweistöckige Bau hat schon bessere Zeiten erlebt. Die Fenster im Erdgeschoss sind zugenagelt. Im ersten Stock hängt ein Transparent mit der Aufschrift „Von Kunst Besetzt“. Um zu den beiden Verfassern der Botschaft zu gelangen, muss man sich den Weg durch ein veritables Durcheinander suchen, im Treppenhaus eine tote Taube, Glasscherben überall, abgefallener Putz, durchgetretene Teppichböden.

Platz für Kunst gefordert

Die Malerin Elke Mischling und der Fotograf Hans Wetzelsdorfer haben das Haus besetzt, weil sie einen selbst verwalteten Aktionsraum, Werkstätten und Ateliers für die freie Kunstszene fordern. Die Stadtgemeinde, der das Haus samt Grundstück gehört, hat entsprechende Ansuchen aber schon mehrmals abgelehnt.

Besetztes Haus in Neufeld

ORF/Anton Burits

Besetztes Haus in Neufeld

Bürgermeister gesprächsbereit

Dabei sei für das Haus keine andere Nutzung vorgesehen, sagte Wetzelsdorfer. Der Bürgermeister von Neufeld könnte den Weg von Fred Sinowatz fortsetzen, der vor Jahrzehnten in der Cselley-Mühle gesagt hatte: „Ich weiß nicht was ich eröffne, aber ich eröffne es.“

Bürgermeister Michael Lampel (SPÖ) bezeichnete die Besetzungsaktion zwar als illegal, zeigte sich aber gesprächsbereit, etwas für die freie Kunst zu machen. Man brauche aber Personen, die die Verantwortung tragen - zum Beispiel in Form eines Vereins. Er fordert von den Künstlern ein Konzept ein. Die Malerin Elke Mischling freute sich, dass der Bürgermeister den Plänen nicht ablehnend gegenübersteht. Sie räumte ein, dass die Kunstschaffenden natürlich auch bei der Nutzbarmachung der Räumlichkeiten mit anpacken würden.