Stier Ivan wurde eingefangen

Das Abenteuer von Stier Ivan, der seit einigen Monaten in einem Waldstück bei Trausdorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) unterwegs war, ist vorbei. Einer Mannschaft von Gut Aiderbichl, die Ivan gekauft hatte, gelang es, den Stier einzufangen.

Lange Zeit waren die Experten von Gut Aiderbichl chancenlos - Stier Ivan ließ sich nicht einfangen. Alle Tricks - auch das Anlocken mit attraktiven Kühen - scheiterten - mehr dazu in Ivan im Wald: Experten ohne Erfolg.

Stier Ivan

ORF

Bild aus Überwachungskamera vom Mai

Erfolg dank „Mandy“

Am Mittwoch um 4.03 Uhr war es so weit - der Stier tappte in die Falle. Dienstagabend hatten die vier Experten von Gut Aiderbichl Zelte im Wald bei Trausdorf aufgebaut und die ganze Nacht gewacht. Mit dabei war auch Mandy, eine Lockkuh. Mandy erweckte gegen 23.00 Uhr Ivans Aufmerksamkeit. Bis 4.00 Uhr früh „schmusten“ die beiden durch den Zaun. Dann konnten die Experten den Schuss aus dem Betäubungsgewehr abgeben.

„Wir haben Ivan auf dem Feld mit einem Betäubungsgewehr betäubt. Er ist noch 50 Meter gelaufen, dann hat er sich hingelegt und hat geschlafen. Er hat richtig geschnarcht“, sagte Hans Wintersteller von Gut Aiderbichl.

Ivan

Gut Aiderbichl

Ivan im Transporter

Ivan

Gut Aiderbichl

Mandy und Ivan

Gut über den Winter gekommen

Der Stier, der mittlerweile gut 600 Kilogramm wiegt, hatte sich im Fasangarten aufgehalten, einem 177 Hektar großen Areal zwischen Trausdorf und St. Margarethen. Über den Winter schlug er sich durch, weil es in der Nähe eine Rehfütterung und eine Wildschweinfütterung gab.

Tagsüber hielt sich das Tier im Gebüsch versteckt. „Der ist nur in der Nacht draußen gewesen. Ab und zu hat man ihn einmal gesehen, wenn es sehr heiß war“, so Wintersteller. Dann ging der Stier zu einem Bach und trank Wasser.

Dabei kam er dem Ausreißer auch auf die Spur. Für Ivan wurde ein etwa 70 Quadratmeter großes Fangareal aufgebaut. Salzlecksteine, Rinderfutter und täglich 200 Liter Wasser wurden herbeigeschafft, um den Stier anzulocken. Ihn einzufangen, gelang aber nicht. Bis jetzt.

Ivan

Gut Aiderbichl

Ivan - noch etwas schläfrig

Ivan

Gut Aiderbichl

Ivan im neuen Zuhause

Zwischenstation in Niederösterreich

Der wieder eingefangene Ausreißer mache „einen sehr gesunden Eindruck. Der hat gewaltig zugelegt“, heißt es. Am Vormittag wurde Ivan in einem Anhänger in eine Station von Gut Aiderbichl nach Niederösterreich gebracht, wo er in Gemeinschaft von rund 100 Rindern und 20 Pferden Zwischenstation machen wird. „Dort wird es ihm gutgehen. Rinder sind ja Herdentiere“, so Wintersteller.

Ivan ist also nach mehr als einem halben Jahr in freier Wildbahn eingefangen. Dem Stier bleibt damit jedenfalls der Weg in den Schlachthof erspart. Noch bleibt er in Gut Aiderbichl in Kilb in Niederösterreich. Danach wird er nach Salzburg gebracht, wo er sein Leben gemeinsam mit vielen anderen Tieren auf Gut Aiderbichl verbringen wird.