Wolfau: Aufregung um geplanten Sendemast

In Wolfau protestiert eine Bürgerinitiative gegen den Bau eines Sendemasts. Die Telekom will diesen in der Nähe einer Wohnanlage errichten. Das Fundament für den 36 Meter hohen Masten wurde bereits betoniert. Die BH Oberwart hat den Bau genehmigt. Die Gemeinde will das Projekt noch verhindern.

Seit 2008 sucht die Telekom in Wolfau (Bezirk Oberwart) nach einem Standort für einen Sendemasten. Nun hat sie am Rand eines Naturschutzgebietes ein Grundstück gepachtet. Das Problem: Die Distanz zu einer großen Wohnanlage beträgt weniger als 150 Meter. Auch ein Kindergarten ist nicht weit entfernt.

400 Unterschriften gegen Projekt gesammelt

Viele Anrainer protestieren, fürchten um ihre Gesundheit und fühlen sich schlecht informiert. Sie haben schon rund 400 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Heide Irene Ziermann ist eine der Aktivistinnen. Sie befürchtet eine Gefahr für die Gesundheit durch den Sendemast. „Es wurde uns nie eine Information zugespielt. Wir sind vor vollendete Tatsachen gestellt worden“, sagt Herbert Müllner,ebenfalls ein Anrainer. Auch von der Gemeinde habe es „Null Information“ gegeben.

Bürgermeister Walter Pfeiffer

ORF

Bürgermeister Walter Pfeiffer

Bürgermeister: „Es war ein Fehler“

Wolfaus Bürgermeister Walter Pfeiffer (ÖVP) kann den Unmut nachvollziehen. „Es war ein Fehler der Gemeinde und vor allem auch ein Fehler meinerseits, dass hier die Informationspolitik nicht ideal funktioniert hat. Es ist aber auch darauf zurückzuführen, dass man immer davon ausgegangen ist, dass dieser Mast an diesem Standort nicht genehmigt wird, da es sich um einen Hochwasserabflussbereich handelt“, sagt Bürgermeister Walter Pfeiffer.

Pfeifer: „Keine Genehmigung der Gemeinde“

Genehmigt wurde der Mast von der Bezirkshauptmannschaft Oberwart. Sie ist zuständig, weil der Standort im Grünland liegt. Die Telekom braucht für die Zuleitung des Stroms aber noch eine Bewilligung durch die Gemeinde, sagt Bürgermeister Walter Pfeiffer.

„Diese Bewilligung werden wir im Gemeinderat behandeln, aber es wird sicher keine Bewilligung erteilt werden, da eben diese Bedenken seitens der Bevölkerung da sind. Von unserer Seite aus, sieht das Ganze so aus, dass nun der Ball bei der Telekom liegt, die ja von uns etwas will. Sie soll mit uns und auch der Bevölkerung endlich in Gespräche eintreten soll“, so Pfeiffer.

Telekom verweist auf Baubewilligung

Die Telekom verweist in einer schriflichen Stellungnahme auf die Baubewilligung durch die BH. Derzeit sehe man keinen Grund, vom geplanten Standort abzurücken.