„Genesee“: Neusiedler See wird neu vermessen

Neusiedler See und Hansag werden nach 20 Jahren neu vermessen. Untersucht werden bis 2014 etwa Seeboden und Schlammtiefe. Das Neue am Projekt „Genesee“: Erstmals machen auch die ungarischen Nachbarn zur gleichen Zeit mit.

Zahlreiche Wissenschaftler und Institutionen arbeiten derzeit an der geodätischen Neuerfassung des Systems Neusiedler See - Hansagkanal. Die Projektdauer ist auf drei Jahre angesetzt. Vorgenommen werden unter anderem Echolotmessungen oder Einzelpunktmessungen im Schilfgürtel. So werde das digitale Geländemodell des Bodens vermessen, sagt Volker Böder von der HafenCity Universität in Hamburg.

Wichtig für Zukunft des Sees

„Vermessen werden die Tiefen im Boden, aber auch die Eindringung in den Boden, das heißt, die Schlammmächtigkeiten im Neusiedler See. Dies ist wichtig für weitere Analysen, was mit diesem See passiert. Das brauchen die Landesregierung und die Universität für weitere Analysen für die Zukunft des Sees“, so der Experte.

Daten für Fischerei und Landwirtschaft

Diese Neuerfassung des Systems Neusiedler See - Hansag sei für vieles, was den See und vor allem sein Umland betreffe, wichtig, so Helmut Rojac vom Amt der burgenländischen Landesregierung.

„Wir brauchen wahnsinnig viel Unterlagen und Grundlagen zusätzlich über den Neusiedler See, für die Wasserbewirtschaftung. Wir werden auch im Hansagbereich die Vernässungsproblematik damit besser beherrschen können. Und aus Sicht der Fischerei und der Landwirtschaft können wir auch neuere und bessere Daten zur Verfügung stellen“, so Rojac.

Fast eine Million Euro

Derzeit werden schon die Daten der Echolotung der offenen Wasserfläche ausgewertet. So wurden bereits der Seeboden und die Oberkante des Schlammes vermessen und Methanaustrittstellen im Seeboden lokalisiert. Besonders schwierig gestalten sich die Messungen im Schilfgürtel. Das Projekt „Genesee“ kostet rund eine Million Euro. 85 Prozent der Kosten sind durch EU-Mittel gedeckt.