Künstlerin Uta Peyrer im Porträt

Die Malerin Uta Peyrer hat gemeinsam mit ihrem verstorbenen Ehemann, dem Bildhauer Karl Prantl, in der Kunst international für neue Maßstäbe gesorgt. Anlässlich ihres 80. Geburtstages widmet ihr die Galerie Ulysses in Wien eine Ausstellung.

Am 22. April wird Uta Peyrer 80 Jahre alt. Die Galerie Ulysses in Wien, einer der wichtigsten Ausstellungsorte für zeitgenössische europäische Künstler, widmet der Künstlerin daher eine Ausstellung. Meditativ und harmonisch sind die Bilder, in denen sich immer alles um den Punkt dreht. Der Titel der Ausstellung lautet daher „Strahlen und Kreisen“.

Bilder, Schrein im Garten, Uta Peyrer beim Malen

ORF

In Uta Peyrers Bildern dreht sich alles um den Punkt

Kunstwerk von Uta Peyrer

ORF

Schon als 19-Jährige hat die Malerin den Kreis in sich gespürt

Punkte im Zentrum

Der Punkt, das ist das Wesentliche für Uta Peyrer und ihre Punkte ziehen die Betrachter regelrecht ins Bild hinein. Die Punkte lösen sich auf, es herrscht völliges Chaos, dann gibt wieder ein Punkt die Möglichkeit, Ordnung zu schaffen. „Ich kann das ruhig sagen, ich war ein sehr frommes Kind. Die Scheibe, die Kommunion, diese weiße Scheibe, die in die Höhe gehalten wird, dann gebrochen wird und noch einmal in die Höhe gehalten wird, das war mein zentrales Hauptbild. Und das ist es irgendwie immer noch“, so Peyrer.

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 11.4.2019

Uta Peyrer und ihr Ehemann Karl Prantl waren Vordenker in der zeitgenössischen Kunst. Mit dem internationalen Bildhauersymposium St. Margarethen setzten sie kulturpolitische Akzente und versammelten dort Jahre vor dem Fall des Eisernen Vorhangs Künstler aus Ost und West. Viele Jahre reiste das Künstlerpaar um die Welt. Heute ist Pöttsching der Lebens- und Arbeitsmittelpunkt von Uta Peyrer. „Wir waren 1961 über ein Jahr lang in Berlin, wie die Mauer gebaut wurde. Wir waren in der Wüste in Israel, wir waren in Japan und in den USA. Das habe ich alles in mir gespeichert. Jetzt wo ich wirklich fast meine ganze Zeit für mich habe, genieße ich das sehr. Ich gehe jeden Tag in das Atelier“, so Peyrer.

Bilder, Schrein im Garten, Uta Peyrer beim Malen

ORF

Uta Peyrer in ihrem Atelier in Pöttsching

„Habe immer lieber gemalt als Klavier geübt“

Das Malen begeisterte Uta Peyrer schon früh. Die gebürtige Oberpullendorferin schloss sich bereits mit 14 Jahren einer Künstlergruppe an. „Ich bin in einem sehr musikalischen Elternhaus, mit ständig übenden Geschwistern, aufgewachsen. Einmal habe ich dann erklärt, ich habe immer lieber gemalt als Klavier geübt“, so Peyrer.

Bilder, Schrein im Garten, Uta Peyrer beim Malen

ORF

Schwebender Schrein für die Kunst

Gegenüber vom Atelier von Uta Peyrer steht seit wenigen Jahren ein 25 Meter langer, schwebender Schrein für die Kunst. Diesen entwarf der Architekt Carsten Roth. Darin befindet sich das Depot, in dem Uta Peyrer ihre eigenen Arbeiten und auch etliche von Karl Prantl aufbewahrt. Hier finden sich auch frühere Arbeiten von Uta Peyrer aus dem Jahr 1958. Schon als 19-Jährige hat die Malerin den Kreis, beziehungsweise damals den überdimensionalen Punkt, in sich gespürt. Auch mit 80 Jahren erzählt Uta Peyrer mit ihren Punkten Geschichten, ihre Bildergeschichten entführen in die Weiten des Universums.