Stimmung im Pflegeheim: Spaß sticht Einsamkeit

Agnes Csenar schenkt den Bewohnerinnen und Bewohnern des Pflegekompetenzzentrums „Senecura“ in Nikitsch etwas, was man nicht kaufen kann: Zeit und gute Laune. Dafür bekommt sie auch viel unbezahlbares zurück.

Wenn die rüstige Rentnerinnenpartie die Schnapskarten im Aufenthaltsraum des Altenwohn- und Pflegeheimes austeilt, bleibt bei den Kiebitzen kein Auge trocken. Agnes Csenar hilft einer älteren Bewohnerin beim Mischen der Karten, wenn die Hände nicht mehr mitspielen. Hier stehen aber keine Handicaps im Vordergrund.

Agnes Csenar ist 64 Jahre alt. Seit 13 Jahren gehört die Nikitscherin zum Team der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Hauses. „Ich bekomme viel Herzenswärme zurück“, erzählte sie im Gespräch mit ORF-Burgenland-Redakteurin Patricia Schuller.

Sprache schafft Heimatgefühl

Die meisten der 42 Bewohnerinnen und Bewohner kennen einander schon ein Leben lang. Sie stammen aus der zweisprachigen Gemeinde Nikitsch oder aus der näheren Umgebung. Die Senioren-Animateurin Natascha Balogh betont die Wichtigkeit der verschiedenen Sprachen: „Es ist sehr wichtig, dass hier im Pflegekompetenzzentrum auch von den Mitarbeitern Kroatisch gesprochen wird. Die Bewohner fühlen sich dann daheim. “

Herzenswünsche: Nicht kostspielig aber kostbar

Das Durchschnittsalter der Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegekompetenzzentrums „Senecura“ in Nikitsch beträgt 85 Jahre. Einmal monatlich werden die Geburtstagskinder des Hauses gefeiert.

Während Agnes Csenar die selbstgebackene Mohn-Himbeer-Torte aufschneidet, schenkt eine ihrer Kolleginnen den Jubilaren Sekt ein. Jedem Bewohner wird ein Herzenswunsch erfüllt. Manche wollen noch einmal das Grab der Eltern besuchen. Ein Mann wollte seine alte Arbeitsstelle, den Tiergarten Schönbrunn, noch einmal sehen. Es sind keine kostspieligen Wünsche. Es sind kostbare Erinnerungen.