Frühjahr: Schutz für das Jungwild

Das Frühjahr ist für Jäger die wichtigste Zeit. Denn sie müssen sich um das Jungwild kümmern, darum dass sich die Wildtiere vermehren können und einen Lebensraum haben, wo sie ihre Jungen großziehen können. Jungtiere sind aber leider vielen Gefahren ausgesetzt.

Eine dieser Gefahren sei die Landwirtschaft, erklärt Charlotte Klement, stellvertretende Landesjägermeisterin im Burgenland. „Und zwar nicht nur die konventionelle, aufgrund der Spritzmittel, sondern auch die biologische, aufgrund des vermehrten Einsatzes von Maschinen.“ Auch die nichtjagende Bevölkerung müsse jetzt verstärkt informiert werden, so Klement weiter. Sie sieht dabei vor allem Jägerinnen in der Pflicht, die zum Beispiel ihre Kinder im Wald darauf aufmerksam machen können, dass es hier nun Jungtiere gibt, die ihre Ruhe brauchen.

Auch die Werkstatt Natur in Marz (Bez. Mattersburg) wirkt in dieser Hinsicht bewusstseinsbildend. Kindern wird hier näher gebracht, wie sie sich im Wald verhalten sollen und wie wichtig es ist, jungen Tieren ihre Ruhe zu gönnen und sie nicht anzufassen.

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Die Wälder werden zu Kinderstuben

Jetzt im Frühjahr bringen Wildtiere ihre Jungen zur Welt, was auch die Jäger vor große Herausforderungen stellt.

Tarnung als Überlebensstrategie

Dabei tut die Natur viel, damit die Jungtiere geschützt werden. Zum Beispiel das Rehkitz mit seinen weißen Punkten, die der Feindvermeidung dient. Wildschweine bauen Kessel, um die Frischlinge zu schützen. Enten decken ihre Gelege mit Federn ab, um sie vor Feinden zu schützen.

Sendungshinweis

ORF B 2, 19.20 Uhr, 20.3.2019

Auch Spaziergänger können eine Gefahr darstellen. Und zwar dann, wenn sie junge Tiere mit nach Hause nehmen, weil sie vermeintlich krank oder verwaist sind. Sobald man allerdings ein junges Tier anfasst, ist das sensible, natürliche Band zwischen Mutter und Kind zerstört - und man schadet dem Tier mehr, als man hilft, erklärt der Güssinger Tierarzt Bernhard Takacs. Er wird derzeit wöchentlich von Findern angerufen. „In den allermeisten Fällen ist das Tier aber nicht krank“, so der Tierarzt. Sein Appell lautet daher: Jungwild keinesfalls anfassen und Hunde jetzt im Wald an die Leine nehmen.

Wege im Wald nicht verlassen

Für Spaziergänger wiederum ist es im Wald derzeit nicht gefährlich, so Takacs. „Wildtiere sind sehr intelligent und nehmen einen nicht als Gefahr wahr, solange man sich auf den Wegen befindet. Verlässt man den Weg allerdings, könnte ein Wildschwein zum Beispiel einen Hund als Gefahr einstufen.“

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