„pro mente“: Zeit für die Seele
Seit etwa fünf Jahren begleitet Sigrid Prieler die Mörbischerin Marina Kracher. Die 60-Jährige litt an einem Burn-out und Angstzuständen. „Wir treffen uns circa zwei Mal im Monat zum Kaffeetrinken, Spazierengehen, Plaudern, zum gemütlichen Beisammensein. Natürlich machen wir keine psychologische oder psychiatrische Betreuung. Aber ich glaube, dieses Dasein, dieses Miteinander-Zeit-Verbringen unterstützt und hilft“, so Sigrid Prieler im Gespräch mit ORF-Burgenland-Redakteurin Patricia Schuller.
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„Helfen mit Herz“
Sigrid Prieler hört zu und redet - damit hilft sie Menschen aus ihrem Tief.
Wege aus dem Tief - reden und zuhören
Therapien und die regelmäßigen Treffen mit Sigrid Prieler haben Marina Kracher aus dem Tief geholfen. Früher waren selbst scheinbar einfache Aufgaben für die ehemalige Controllerin eine unüberwindbare Hürde. „Für mich war es ein Problem, mich mit lieben Freundinnen zu treffen. Ich habe immer gern gelesen und Sport betrieben. Das war alles nicht möglich. Du schaust dann auch nicht mehr auf dich. Die körperliche Hygiene, ... das war alles egal. Wenn du dich aber mit jemandem triffst, musst du zumindest herzeigbar sein“, so Marina Kracher.
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Sendungshinweis
„Helfen mit Herz“, 10.10.2018
Mittlerweile kann sie ohne Psychopharmaka leben. Sigrid Prieler trifft sie noch immer regelmäßig. Die 32-Jährige hat „Integriertes Versorgungsmanagement“ an der Fachhochschule Burgenland in Pinkafeld studiert und arbeitet als Coach für Gesundheits- und Sozialprojekte in Wien. Ihr ehrenamtliches Engagement bei „pro mente" im Burgenland möchte Sigrid Prieler nicht missen." Ich finde es schön, jemanden zu begleiten und einfach im Hier und Jetzt sein. Ich finde, das ist für mich selbst eine enorme Bereicherung“.
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Tag der seelischen Gesundheit
Am 10. Oktober ist der Internationale Tag der seelischen Gesundheit. „pro mente Austria“ präsentierte eine im April 2018 publizierte Studie. Demnach leiden weltweit 1,1 Milliarden Menschen an psychischen Krankheiten. „Die WHO geht davon aus, dass bis zum Jahre 2030 Depressionen, Angststörungen und Alkoholabhängigkeit drei der fünf häufigsten Krankheiten weltweit sein werden“, heißt es seitens „pro mente Austria“. Schnelles und kompetentes Handeln könne bei psychischen Erkrankungen Leben retten. Österreichweit fehle ein Krisentelefon für psychische Notfälle.