Faszination Motorrad
Seit mehr als 40 Jahren sammelt Norbert Pingitzer Motorräder - und alles, was mit ihnen zu tun hat. Fotos, Typenscheine und verschiedene Ausrüstungsgegenstände. Sein umfangreiches Wissen über die Geschichte der Motorräder im Burgenland fasste er jetzt in einem Buch zusammen. Im Burgenland tauchten die ersten Motorräder vor dem ersten Weltkrieg auf. Aristokraten, gewiefte Schlossermeister und Müller, die mit der Technik vertraut gewesen seien, hätten sich über das Kapitel Motorrad drüber getraut, sagte Pingitzer.
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Nachkriegszeit: Nicht jeder durfte fahren
Auch nach dem ersten Weltkrieg gab es im Burgenland nur wenige Motorräder. In den 1920-er und 1930-er Jahren waren es vor allem englische Maschinen, später kamen vermehrt deutsche Motorräder auf den Markt und ab Mitte der 1930-er Jahre war der österreichische Hersteller Puch Marktführer.
Sendungshinweis:
„Burgenland heute“, 30.11.2014
Auch nach dem 2. Weltkrieg war der Besitz eines Motorrades oder einer Beiwagenmaschine noch etwas Besonderes. In der unmittelbaren Nachkriegszeit habe man einen Nachweis gebraucht, dass man das Motorrad fahren dürfe und das Benzin sei rationiert gewesen, so Pingitzer.
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Derzeit 16.000 Motorräder im Burgenland
Mit dem Wirtschaftsaufschwung in den 1950-er und 1960-er Jahren stieg die Zahl der Motorräder rasant an. Die Motorräder blieben lange das individuelle Fortbewegungsmittel. Denn Autos waren damals für die meisten Burgenländer unerschwinglicher Luxus. Ab den 1970-er Jahren wurde das Motorrad zum Freizeitgerät. Gab es im Burgenland 1924 gerade einmal 160 Motorräder, sind es heute 16.000.
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Kulturgut auf Rädern
Die alten Motorräder seien Geschichte und müssten genauso bewahrt werden wie alte Burgen und Schlösser. Das sei Kulturgut auf Rädern und Teil der Identität des Burgenlandes, meinte Pingitzer. Das Buch „Motorräder im Burgenland“ ist im Heimatverlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.