Die ÖVP will einen Richtungswechsel im Land herbeiführen und geht mit Slogans wie „Miteinander statt Gegeneinander“, „Regional statt Zentral“ und „Frei statt Fremdbestimmt“ in den Wahlkampf. Noch nie zuvor habe eine Landesregierung so drastisch in das Leben der Menschen eingegriffen, sagte ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz beim Auftakt in Kittsee.

„Das Land wird zu einem Versuchslabor“
„Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass unser Land ein wenig in einen Versuchslabor-Status geraten. Bei uns wird ausprobiert, was funktionieren könnte. Koste es, was es wolle. Ist das Land vielleicht der bessere Wohnungsanbieter, der Genossenschafter, die besseren Bio-Köche oder Landwirte? Nein, sind wir nicht. Wir haben nur dann etwas davon, wenn Leute in Österreich und auch im Burgenland das Gefühl haben, dass sie frei und nicht fremdbestimmt ihren Weg gehen können“, so Sagartz.

Kritik an Doskozils Politik
Kritik übte Sagartz vor allem am Führungsstil von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). „Derzeit leben wir in einem Land, wo einer glaubt, dass er alles kann. Der Landeshauptmann sagt, dass er versteht und weiß, wie etwas funktioniert. Er kennt sich überall aus und kann besser wirtschaften. Er kennt sich beim öffentlichen Verkehr aus, kann die besten Sektflaschen kaufen und er weiß, dass jeder eine Flöte braucht“, sagte Sagartz. Im Anschluss an die Rede von Sagartz, stellte sich den Fragen des Publikums.
Tour macht am Freitag im Süden Station
Sagartz hat sich als Ziel gesetzt, bei der Landtagswahl 2025 Erster zu werden. Das hat er im ORF-Burgenland-Sommergespräch erklärt – mehr dazu in Sagartz: „Ich will Erster werden“. Beim letzten Mal hat die SPÖ – mit fast 20 Prozentpunkten Vorsprung vor der Volkspartei – die Absolute Mehrheit geholt – mehr dazu in SPÖ holt absolute Mehrheit. Die ÖVP kam auf 30,58 Prozent der abgegebenen Stimmen. Am Freitag wird die ÖVP-Tour fortgesetzt. Es geht ganz in den Landessüden, nämlich nach Neuhaus am Klausenbach im Bezirk Jennersdorf.
SPÖ weist Kritik zurück
SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst kommentierte den Tourauftakt und die Kritik an der SPÖ, mit der Aussage, dass Sagartz als EU-Abgeordneter in den letzten dreieinhalb Jahren so gut wie nichts von der Entwicklung und der Politik im Burgenland mitbekommen habe. Während Landeshauptmann Hans Peter Doskozil auch in Krisenzeiten jeden Tag für die Burgenländerinnen und Burgenländer da sei, verkünde der ÖVP-Obmann, dass er vor der Landtagswahl alle 171 Gemeinden besuche, so Fürst. Das sei „peinlich“ und werde von der Bevölkerung nicht honoriert. Das habe zuletzt die Bürgermeister-Wahl in Forchtenstein im Bezirk Mattersburg gezeigt – mehr dazu in Forchtenstein: Knaak gewinnt Stichwahl. Dort sei der erhoffte ÖVP-Wahlsieg ja ausgeblieben, so Fürst.