Maschinen in den Produktionsräumen von Kromberg und Schubert
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Wirtschaft

Kroschu: Stabilität trotz hoher Energiekosten und Lieferprobleme

In der Coronavirus-Zeit wurden deutlich weniger Autos gebaut als vorher. Das hatte unmittelbar negative Auswirkungen auf Zulieferbetriebe wie Kromberg und Schubert in Oberpullendorf. Inzwischen hat sich der Umsatz stabilisiert, doch der Traditionsbetrieb steht vor weiteren großen Herausforderungen.

Kromberg und Schubert hat 255 Mitarbeiter. In den bisherigen 35 Jahren am Standort in Oberpullendorf hat die Kroschu genannte Firma schon einige Schwierigkeiten bewältigt. Seit Corona ist die Krise der Normalzustand. Kroschu erzeugt Kunststoffteile für die deutsche Autoindustrie. In der Pandemie wurden weniger Fahrzeuge gebaut, das drückte den Umsatz ders Zulieferers. Dann brachen die Lieferketten zusammen.

Maschinen in den Produktionsräumen von Kromberg und Schubert
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Lieferkettenprobleme erschweren das Geschäft von Kromberg und Schubert

„Unsere Rohstoffe, die Kunststoffgranulate, waren schwer verfügbar. Wir haben wirklich gekämpft, um diese Lieferungen zu bekommen. Auf der anderen Seite gab es die Halbleiterkrise, das heißt es konnten gewisse Fahrzeuge nicht gebaut werden. Somit wurden unsere Teile auch nicht gebraucht“, so Heribert Wieder, technischer Geschäftsführer.

Umsatz auf Niveau vor dem Coronavirus

Kaufmännischer Werksleiter ist seit Mitte des Vorjahres Alexander Martna. Laut dem Nachfolger des langjährigen Geschäftsführers Wolfgang Tuppy hat der Umsatz inzwischen wieder Vor-Corona-Niveau erreicht. Die Produktionskosten aber sind explodiert, die Maschinen brauchen sehr viel Strom. „Der größte Unterschied sind die Energiekosten. Die sind ja so im Verhältnis 1 zu 4 im Vergleich zu den vorherigen Jahren und dementsprechend drückt das natürlich auch das Ergebnis“, so Martna.

Alexander Martna||kaufm. Geschäftsführer
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Der kaufmännische Geschäftsführer Alexander Martna

Helfen gegen steigende Energiepreise sollen eigene Photovoltaikanlagen. Davor muss allerdings das Dach dafür saniert werden. Im besten Fall kann Kroschu künftig 20 Prozent des benötigten Stroms selbst erzeugen. Eine weitere Herausforderung: Gutes Personal ist schwer zu finden und nach den jüngsten Gehaltserhöhungen relativ teuer. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen blickt die Geschäftsführung recht entspannt in die Zukunft.

„Ja, wir sind stabil. Es schaut so aus, dass es ein gutes Jahr wird. In weiterer Folge schauen wir auch in die Entwicklung. Bei der Elektromobilität etwa sind wir überall dran. Für die nächsten Jahre haben wir eine gute Perspektive“, so Martna. Das Werk ist Teil eines deutschen, weltweit agiereden Konzerns mit mehr als 40 Standorten und rund 55.000 Mitarbeitern. Oberpullendorf ist das Kompetenzzentrum für Kunststoff. Von hier aus werden auch jene Teile verkauft, die in Kroschu-Fabriken in Osteuropa hergestellt werden. Die dabei über lange Jahre erworbenen Kompetenzen sichern den Standort ab.